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Afikoman – Das Dessert

Mazza

Der Pessach - Seder ist eine Zeremonie, die lange dauert und daher für Kinder nicht immer interessant ist. Darum gibt es verschiedene Traditionen, mit denen man das Kind in den Seder mit einbezieht. Eine bekannte ist natürlich das Singen von "Ma Nischtana", den vier Fragen, die das jüngste Mitglied der Familie fragt. Eine weitere Tradition ist, dass man während des Seders öfter den Tisch oder Raum wechselt, so dass das Kind nicht einschläft. Allerdings sind dies alles Traditionen, die für das Kind nicht immer von Interesse sind, eine andere Tradition, die auch im Seder einen Platz hat, ist der Afikoman. Afikoman ist griechisch und bedeutet nichts anderes als "Dessert". Doch dieses Dessert kriegt man nicht einfach so von der Mutter aus der Küche, nein, man muss dieses Dessert finden. 
Während "Jachaz", dem Brechen der mittleren Mazza, entsteht der Afikoman. Es ist die größere Hälfte der gebrochenen Mazza. Nun gibt es zwei verschiedene Vorgehensweisen: Die erste ist, dass der Leiter des Seders den Afikoman versteckt und das Kind es später sucht. Auch ist es möglich, dass das Kind versuchen soll, den Afikoman zu klauen und ihn zu verstecken, so dass der Sederleiter ihn suchen soll.
Während "Zafun", dem "Versteckten" - Teil der Seder - Ordnung, sucht man den Afikoman und sobald man ihn gefunden hat, kann das Kind verhandeln, für was der Afikoman eingetauscht wird. Oft bekommt das Kind dann ein Geschenk oder Geld. Es kann manchmal sein, dass solche Verhandlungen länger dauern, als geplant, wenn das Kind nicht das bekommt, was es möchte. 
Doch ohne Afikoman kann man den Seder nicht abschließen. Es ist eine Mitzwa, Gebot, dass jeder Anwesende ein Stück vom Afikoman essen muss. Nachdem man den Afikoman isst man nicht mehr.
Vielleicht hat dieser kurze Beitrag auch Sie dazu gebracht, sich an Ihre Kindheit zu erinnern und wie Sie als Kind den Seder überstanden haben.

Ein Gedanke zu „Afikoman – Das Dessert

  1. Eric Martienssen

    Aus den Völkern kommend, fehlt mir eine kindliche Erinnerung an die Verhandlungen um den Afikoman. Doch wie herrlich Ihr auf Eurer Site einen Goi - der jedoch, zugegeben, regelmäßig die Synagoge besucht - in den Seder und dessen Mitzwoth hinein zu nehmen vermögt, ist ein einziger Segen. Dieses Erinnern nennen wir auf unsrer Website ( http://www.gods-sabbath.de ) "Archetypus Exodus" und glauben, wenn sich dereinst die "Söhne der Fremde" so G'tt will auch wieder an ihre Jugend- und Brautzeit (Jer. 2,2) erinnern, dann lassen sie sich auch aus ihrer Wüste herausholen und lassen sich finden vom Heiligen Israels, Seinen Namen zu lieben und Seine Sabbatoth zu halten, so dass Er, gelobt sei Sein Name, "zu den Gesammelten noch mehr hinzusammeln wird (Jes. 56,6-8). Reine Herzenssache. Schön, dass es Euch gibt. Eric

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