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Unser Haus, in dem wir diese drei Wochen verbringen, befindet sich im Stadtteil Rehavia.
Dazu werde ich allerdings später mehr berichten.

Das besondere an unserem Haus ist, dass sofort auffällt, wenn man das Haus betritt ist: Es gibt keine Eingangstür!
Jeder kann in das Haus und befindet sich sofort im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses.

Vor der Haustür steht meistens mindestens ein Kinderwagen (wenn nicht zwei / bei Besuch drei) und ein alter, mit Kratzern und Beulen übersehener Volkswagen.

Im Haus gibt es ca. 12 Wohnungen, es gibt eine Arztpraxis, allerdings habe ich noch nie gesehen, dass jemand rein oder raus ging.

Die Bezierk ist gehört zu einer der besten von Jerusalem. Es ist zwischen dem Knesset (Parlament) und der Altstadt von Jerusalem, es ist ein sehr belebtes Eck und besonders viele englischsprachige Juden leben hier.
Nur wenige Minuten von uns wohnt Bibi Netanjahu (der ehem. Ministerpräsident und Außenminister Israels).
Geht man unsere Straße (in Richtung aus der Innenstadt) wenige Minuten, so kommt man zu einem kleinen Park aus dem man die Knesset sieht, besonders Nachts ist es ein unvergessliches Erlebnis!

Nun aber wieder zu unserem komischen Haus.

Nachdem man nun das Treppenhaus betreten hat, ohne durch eine Tür durchzugehen, befindet man sich im Treppenhaus, hier geht es auch schon weiter.

Die Wohnungen sind hier in zwei Kategorien geteilt:

1. Kategorie:  Wohnungen mit Nummern

2. Kategorie: Wohnungen mit Namensschildern

Doch als ob diese Mischung nicht genug wäre, die Wohnungsnummern haben eine komische Reihenfolge, neben Wohnung Nummer 9 ist Wohnung Nummer 12, Wohnung Nummer 8 ist zwei Stockwerke über Wohnung Nummer 9 usw. Es ist ein totales Chaos. BALAGAN

Manche Wohnungen gehören allerdings zu einer dritten Kategorie: Wohnungen ohne Namensschilder und ohne Nummern.

In einer solchen Wohnung wohnen wir. Es ist echt komisch. Bei den Briefkästen stehen nur Nummern, da wir allerdings nichmal wissen, welche Nummer wir haben können wir nicht einmal unsere "Post", das meiste davon ist Werbung, lesen.

Ein weiterer interessanter Aspekt sind unsere Nachbarn, die meisten sind orthodoxe Juden.                      Vor einigen Tagen konnten wir folgende Szene beobachten:

Eine Mutter stand mit ihrem Kind, an der Stelle, wo normalerweise die Eingangstür wäre, und spricht mit einer anderen Mutter mit Kind.

Die eine Mutter zu dem Kind: "Dani, say lechitraot (Tschüss) to Sami." 

Kinder werden Bilingual erzogen! Die meisten sprechen mit ihren Kindern auf englisch, sind aber selbst Israelis.

Irgendwo im Haus wohnt ein Rabbiner oder Kantor, jeden Freitag vor Schabbat singt / betet er.

Er hat eine tiefe Stimme, bei jedem möglichen Segenspruch den er singt, antwortet eine zweite Person aus dem Nachbarhaus "Amen".

Nach zirka einer viertel Stunde mischt sich eine dritte Person ein. Er schaut aus dem Fenster und schreit laut auf hebräisch, es ist wahrscheinlich gut, dass ich diesen Wortschatz nicht besitze.

Das einzige Wort, dass ich verstanden habe war "Scheket" (Schweig!).

Danach herrschte eine unglaubliche Stimme in unserem Haus.

Am Abend, als wir gemeinsam mit unseren Nachbarn ein kleines Schabbat-Dinner veranstalteten, erzählten wir uns gegenseitig die Geschichte, der Rabbiner / Kantor /Sänger könnte ruhig noch etwas länger singen.

Über die unzählbaren Kinderwagen, die im Haus herumstehen werde ich jetzt nicht erzählen, ich werde auch nicht erzählen, dass man jeden Tag immer einen neuen Kinderwagen im Treppenhaus findet und ich werde nicht erzählen, was in unserem Haus in der ersten Nacht los war - hier gibt es den Blogeintrag von mit zur ersten Nacht.

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N1141516674_70657_459Wichtig: Mit diesem Eintrag mache ich keine Werbung für eine bestimmte Marke von leckerem Kaffee.

Es ist jediglich ein kurzer Bericht über die Beziehung zwischen dem Kaffee und und Israel (bzw. Hebräisch).

Wenn es um Kaffee geht, dann ist unsere Hebräischgruppe in 2 Teile.
Die einen können ohne Nestcafé nicht leben, die anderen müssen sich beim Wort Nescafé übergeben.

Woher kommt das Wort Nescafé?
Der Begriff ist eine Kombination aus zwei Wörtern: Nestlé (die Marke, die den Kaffee produziert) und Café.

Doch hier in Israel hat der Begriff eine ganz andere Bedeutung und Herkunft.

Wenn sich einige von Euch an Chanukka erinnern, was steht auf dem Sevivon (Kreisel)?
Nes Gadol Haja Scham/Po (ein großes Wunder geschah dort/hier).

In Israel verbindet man Nescafé  mit den beiden Wörtern Nes (Wunder) und Café (franz. Kaffee)

Deshalb ist in Israel der Kaffe ein "Wunder aus Kaffee".

Was ebenfalls sehr populär ist: Nes al Chalav (Ein Wunder auf Milch).
Für unsere Freunde aus Amerika gibt es auch die Variante mit Sojamilch.

Von daher, viel Spaß beim trinken (genießen) vom Wunder aus Kaffe.

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Es ist, genau so wie der Schabbat etwas besonderes.

Am Samstag abends, wenn die Sonne schon langsam untergeht beginnt alles.

In der Synagoge in der wir beten trifft sich eine kleine Gruppe um ein bisschen Tora zu lernen, davor noch Mincha (Nachmittagsgebet), eine Speise und dann endlich die Hawdala.

Unsere Yeshiva hat ebenfalls ein Jugendhotel. Momentan ist es besonders populär, da durch ganz Israel Jugendgruppen reisen und den Staat erkunden.

Wir gehen auf den Campus der Yeshiva, dort gibt es ein Amphitheater, dort sitzt gerade eine solche Jugendgruppe und singt jüdische Lieder.

Erneut sieht man immer mehr Leute, die in Synagogen gehen.

Als wir in unsere Synagoge gehen, beten wir das Abendgebet und anschließend werden in der ganzen Synagoge die Lichter ausgemacht, nur noch die bemalten Fenster leuchten und alle versammeln sich neben der Bima und fangen an gemeinsam zu singen. Eine kleine Familie.

Man riecht an der Besamimbüchse (Gewürze) usw.
Danach wünscht sich jeder eine gute Woche (Schawua Tow).

Dann folgt etwas besonderes. Es war so, dass letzte Woche Rosh Kodesch (Anfang des neuen Monats ) war musste diese Woche der Segen für den Mond gemacht werden. Also, jeder nimmt sich einen Siddur und geht raus.

Ein kurzes Gebet folgt und danach beginnt die simcha (Freude). Alle tanzen, singen und sprechen miteinander.

Es ist echt etwas besonderes, so ein Gefühl und eine solche Stimmung gibt es nur hier, in Jerusalem.

Fortsetzung von: Schabbat in Jerusalem - Teil 1!

Cimg1409Nach dem G-ttesdienst gehen viele zu Freunden essen, so gut wie keiner feiert Schabbat allein.
Zum Beispiel: Wir hatten einige Einladungen, manche musste man einfach absagen, weil die Wohnungen einfach zu weit weg waren und wir nicht unbedingt in der Nacht durch Jerusalem irren wollten.
Eine andere Einladung kam von unseren Nachbarn, wir teilen mit ihnen eine Sicherheitstür

Es ist so, dass unser Haus keine Eingangstür hat, man kann einfach das Haus betreten.
Damit allerdings immernoch Sicherheit geboten wird ist es Teilweise so, dass man 2 Türen hintereinander hat. Die erste ist eine dicke, schwere Sicherheitstür, die zweite ist eine einfache die in die Wohnung führt.
Bei uns ist es so, dass wir diese Sicherheitstür mit einem älteren Paar teilen, die Frau nimmt bei uns im Sommerprogramm teil und er nicht. Die Wohnung von ihnen befindet sich nur einen Schritt von unserer Eingangstür, nicht sehr weit.

Nachdem wir aus der Synagoge kamen, die neben unserer Yeshiva ist und das Paar aus der italienischen Synagoge kamen trafen wir uns so gegen halb neun bei ihnen in der Wohnung.
Um keine Details zu verraten, nach ein Uhr in der Nacht mussten wir uns verabschieden, weil es bereits in weniger als 7 Stunden Morgeng-ttesdienst gab.

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man an Schabbat draußen ist. Man sieht wie große Gruppen, meistens von Touristen aus Amerika, meistens Jugendliche, durch die Stadt in Synagogen gehen. Nach dem G-ttesdienst kann man junge orthodoxe Familien beobachten, meistens 2 Kinder und mehr, die durch die Straßen gehen und den Abend genießen.

Man muss es erlebt haben.

Am Samstag-Morgen wachen wir auch und machen uns auf den Weg in die Synagoge in der wir bereits den letzten Schabbat und den Vorabend verbracht haben, der Rabbiner kennt uns und grüßt uns freundlich.

!Auf dem Foto ist übrigens die Synagoge, die wir besuchen!

Eine ältere Frau, die Dame des Hauses, begrüßt uns mit "Shabbat Shalom Honey's" (Schabbat Schalom meine Süßen) und drückt und ein Infoblatt der aktuellen Woche in die Hand.

Die Synagoge ist noch leer, mit der Zeit füllt sich die Synagoge, viele müssen stehen, weil es einfach keinen Platz für die gibt.

Das tolle am Gebet in dieser Synagoge ist, dass nicht nur ein Vorbeter das ganze Gebet durch singt, mehrere Rabbiner, Kantoren, Vorbererinnen führen das Gebet, jeder auf eine ganz besondere Weise.

Nach dem G-ttesdienst gibt es einen kleinen Kiddusch (Essen) im Synagogeneigenen Garten. Jeder spricht miteinander, man unterhält sich über den Vorabend, man erfährt was es beim Gesprächsparter als Hauptspeise gab.

Am Abend wird man zur Mincha (Nachmittagsg-ttesdienst) eingeladen mit anschließender Seuda Schlischit (Speise), ein bisschen lernen und Hawdala (Trennung zwischen Schabbat und der normalen Woche).

Nach dem Schabbat öffnen so gut wie alle Läden und alle Straßen füllen sich mit Leuten, die es kaum einen Tag aushalten konnten nichts zu kaufen.

Es ist echt etwas sehr schönes, so ein Schabbat in Jerusalem.

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Dsc08011Es ist unglaublich.
Würde eine deutscher Bürger Israe besuchen, (so nach dem Motto "Ordnung muss sein!"), so müsste man sofort einen Krankenwagen rufen.

Es gibt Ampeln und es gibt natürlich auf eine Beschilderung.
Doch, Ampeln und Schilder bringen nicht immer was.

Ein Auto, dass fast schon auseinanderfällt fährt durch eine 30 km/h Zone mit ca. 100 km/h.

Wenn man genau auf viele  Autos in Israel schaut, so findet man an vielen Ecken des Autos Dellen, Kratzer usw.

Etwas, was zum Autofahren in Israel einfach dazugehört ist das Hupen. Israelis lieben es die Hupe zu benutzen.

Bei jeder passenden Gelegenheit hupen die Autofahrer, sei es, dass es die Ampel gelb anzeigt und ein Auto hält wieso hält es, es ist nur gelb?

Ein weiterer Grund zum hupen ist, wenn ein Autofahrer sich an die Regeln hält. Es ist einfach nicht normal schnell über eine Straße zu fahren, man muss schneller fahren.

Aber es ist witzig, immerhin habe ich noch keinen echt schlimmen Autounfall hier gesehen, und irgendwie einigen sich die Fahrer mit ihrer Geheimsprache der Hupe.

(Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel keinen beleidigt habe.)

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Der
Begriff Schabbat hat in Israel eine ganz andere Bedeutung als in Deutschland.
Während die meisten Juden in Deutschland den Schabbat mit einenem
G-ttesdienst mit anschließendem Kiddusch in Verbindung setzen, ist in
Israel der Schabbat ein wichtiger Bestandteil der Woche.

Der erste Kontakt in dieser Woche mit dem Schabbat war bei uns am
Dienstag als uns eine der Referentinnen ein "Schabbat Schalom"
wünschte. Alle Zuhörer waren überrascht und fragten sie: "Warum
wünschen Sie uns jetzt schon Schabbat Schalom? Die Woche hat doch erst
angefangen. Die Rabbinerin antwortete: "Wir haben keinen gemeinsamen
Shiur mehr diese Woche, wir sehen uns erst am Sonntag wieder! Schabbat
Schalom!"

Doch als ob das nicht genug wäre. Bereits am nächsten Tag, Mittwoch,
wurde erneut der Schabbat angesprochen. Freunde fragten Freunde was sie
am nächsten Freitagabend oder Samstag vorhaben.
Manche waren schon von der ganzen Woche so erschöpft, dass sie dachten es wäre Donnerstag.

Denn am Donnerstag ist bereit aller höchste Zeit allen Freunden und
Bekannten ein "Schabbat Schalom" zu wünschen, denn für die meisten ist
der Donnerstag der letzte Arbeitstag in der Woche, natürlich ist für
Rabbiner und Kantoren der Schabbat auch ein "Arbeitstag", dennoch ein
besonderer.

Der Donnerstag ist nicht nur der letzte Arbeitstag für viele, es ist
auch der letzte Tag in der Woche in dem wir unsere Yeshiva-Kurse haben.
Alle die sich voneinander verabschieden wünschen sich ebenfalls ein "Schabbat Schalom". Es ist eine Art Pflicht.

Nun aber reicht es mir den Tagen vor Schabbat, der Countdown läuft.
Stellt euch vor es ist Freitag. Die meisten Läden schließen so gegen
Mittag, desshalb beeilen sich die meisten schon früh morgens in einen
Laden zu gehen und essen zu kaufen. Was ebenfalls typisch ist: Viele
gehen auf einen Shuk (Markt) und kaufen sich frische Nahrungsmittel. Es
ist echt etwas sehr besonderes.

Viele laufen durch die Stadt mit riesigen Einkaufstaschen mit viel leckerem Essen für Schabbat.

Wenige Minuten vor Schabbat hört man, besonders wenn man an einer ziemlich lebendigen Straße wohnt, dass es immer weniger Autos gibt.

Wenn man sich nun in Richtung von einer der Synagogen bewegt sieht man immer mehr und mehr Menschen, in verschiedene Synagogen gehen.
Das tolle ist, es gibt eine solch große Auswahl.

Fortsetzung folgt in Teil 2

Viele Fragen sich: "Wer / oder was ist Zusya?"


Nun ja, es gibt eine schöne Geschichte:
Ein Rabbiner namens Zusya stirbt und steht vor dem Urteil G-ttes. Auf G-tt wartend, wird Zusya immer nervöser und denkt über sein Leben nach und darüber, wie wenig er in seinem Leben gemacht hat.
Er beginnt sich vorzustellen, dass G-tt ihn fragen wird: "Warum warst du nicht Moses, Salomon oder David?" 
Doch als G-tt erschien und überraschte Zusya. 
G-tt fragte: "Warum warst du nicht Zusya?"

Dies erklärt, dass du einfach du selbst sein musst und dass dann alles gut wird.


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Diese Notiz ist eine sehr spezifische.

In dieser Notiz geht es um etwas, was man einfach täglich nicht übersehen kann.

Wer schon einmal in Jerusalem war kennt das, sie sind einfach überall.
Man kann sie einfach nicht übersehen.

Es gibt einfach so gut wie an jeder Straßenecke eine Katze.

Ein Foto, dass ich heute gemacht habe.
Die Katze, die mir ihr Gesicht zeigte kam nach dem Foto langsam aber sicher in meine Richtung. Ich ging weg!

Heute allein habe ich ca. 14 Katzen gesehen, die laufen einfach frei über die Straßen Jerusalems, auf Autowegen oder auch einfach mal durch einen privaten Garten.

Ein erlebtes Erlebnis: Heute auf dem Weg zur YMCA
gehe ich ganz ruhig mit meiner Mutter durch eine Straße, plötzlich höre ich schon wieder einen Busch wackeln, mittlerweile hat man sich daran gewöhnt, dass man gleich einer Katze begegnet, allerdings nicht gleich einer ganzen Herde von Katzen. Eine nach der Anderen liefen an uns vorbei, aus einem Garten in den nächsten.

Ich dachte mir.... wow, Cats in Jerusalem muss ich mal googlen und das ist eines der Ergebnisse:

Famous Cats of Jerusalem

Fortsetzung folgt!!!

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Die erste Woche im Schnelldurchlauf.

So, nachdem ich schon berichtet habe, wie wir nach Israel kamen und wie die erste Nacht hier war, möchte ich in dieser Notiz erzählen, wie die erste Woche verlaufen ist.

Am Montag kamen wir zur Yeshiva ziemlich schnell, wir wussten ja schon wo sie ist. Es war eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn, so gut wie keiner war da.
Wir trafen einen jüngeren Herr, der wie sich herausstellte auch bei uns in unserer Gruppe ist, er erklärte und freundlich wie der Ablauf ist und wo was stattfindet.
Mit der Zeit kamen immer mehr Leute und auch die Verwaltung öffnete endlich. Wir kamen und wir wurden herzlich empfangen. Empfangen hat uns Rabbi Gail Diamond, sie ist eine der Leiterinnen der Yeshiva, sie kannte sofort unsere Namen und zeigte ihre Freude über unsere Ankunft.
Wir wurden geben uns 2 Stühle zu nehmen und einfach sich hinzusetzen, in diesem Büro. Klingt natürlich normal, es sei denn es ist dieses Büro. Das Büro ist eine Art kleiner Keller, allerdings mit Fenstern und viel Zeugs. Es gibt kaum Platz irgendwo sich hinzusetzen ohne dabei jemand anderem den Weg zu versperren. Neben uns saß bereits eine, ebenfalls erst angekommene, Teilnehmerin, aus reinem Zufall heißt sie ebenfalls Tanya (wie meine Mutter).
Wir kriegen sofort unsere Mappen und Anweisungen was zu tun ist. Ein besonderer Teil des "Mini-Studiums" hier in der Konservativen Yeshiva ist der Ulpan (Hebräisch-Kurs). 3 einhalb Stunden täglich Ivrit, dazu passend bekommen wir ein kleines, nur 500 Seiten, Lernbuch.
Wie der Zufall es ergibt geben beide Tanyas und ich in den selben Kurs.
Im Raum angekommen werden wir herzlich von unserer neuen Lehrerin und den anderen "Mitschülern" empfangen.

Was man zu dieser "Summer-Session" sagen muss, diese Möglichkeit wird für Leiter von Programmen, Gemeinden, Synagogen (alles jüdischen) angeboten, normaler weise ist dieser Kurs für nur ab 18 Jährige gedacht, allerdings wurde für mich eine Ausnahme gemacht. Nachdem ich mehrere Empfehlungsschreiben bekommen habe und auch ein bisschen Kontakte ausgespielt wurden, wurde ich in das Programm von integriert. Ich darf überall Teilnehmen, und zähle mit meiner Mutter und einigen Anderen (das komische ist, die meisten sind in der selben Hebräisch-Gruppe wie ich) zu den, die ein Stipendium erhalten haben.

Da wir erst am Sonntag ankamen, und das Programm am Freitag startete, gab es bereits Unterricht, allerdings haben wir ihn verpasst und so steigen wir mitten drin in das Geschehen rein.

Es ist echt ein intensiver Hebräischunterricht. Bereits an unserem ersten Tag haben wir 20 Seiten geschafft. Überall sind neue Vokabeln und auch nicht zu vergessen neue Grammatikeinheiten.
Wir kriegen Hausaufgaben.

--- Damit ich jetzt in dieser eh schon zu langen Notiz nicht so viel über den Ulpan erzähle, wird es bald eine Notiz über den Ulpan an sich geben!!! ---

Nach dem Ulpan gibt es normalerweise eine Stunde Lunch-Break. Manchmal werden alle mit Stipendium versammelt und haben die Möglichkeit in kleinen Gruppen etwas zu diskutieren, sich besser kennen zu lernen und natürlich auch, was für einen Lunch halt eben typisch ist, zu essen.

Nach dem Lunch geht das Programm weiter. Jeden Tag gibt es verschiedene Kurse die mehrmals in der Woche geführt werden: Zum Beispiel gibt es: Analyse von Psalmen, Talmud (mündliche Tora), Midrasch, Tanach (schriftliche Tora + Propheten und Schriften wie Jona und der Wall...), Ausflüge in verschiedene Grünanlagen (darüber ebenfalls bald mehr), Synagogenbesuche, Philosophie, chasiddische Geschichten usw....

Es ist echt interessant, zumindest oft.
Jeder kann frei auswählen, wohin er an diesem Tag gehen möchte, es ist echt ein großes Angebot vorhanden, man kann immer zwischen 3 verschiedenen Vorlesungen entscheiden.

Es ist so, dass man mit vielen, mit denen man auch schon die ersten 3.5 Stunden am Tag verbringt auch den Rest des Tages verbringt. Man besucht die selben Vorlesungen am Nachmittag, man plaudert in den Pausen, man akzeptiert sich gegenseitig bei Facebook etc.

Nachdem man aus der Yeshiva nach Hause kommt ist man relativ total fertig. Man möchte eigentlich nur noch was essen und schlafen. Doch was man normalerweise macht ist genau das Gegenteil. Man geht und spaziert/erkundet die Stadt, trifft Freunde und macht Hausaufgaben vom Hebräischunterrricht (was auch nicht wenig ist).

Auch wenn es sich so anhört, dass es echt nicht leicht ist, in den Ferien so etwas zu machen; in Wahrheit ist es echt wirklich interessant, man trifft neue Freunde, lernt, lacht, genießt, erkundet und lernt (erneut).

Das wars, es geht bald weiter.

Fortsetzung folgt!

Die erste Nacht in Jerusalem

So nach meinem ersten Notiz über den Flug nach Israel möchte ich eine, hoffentlich, viel kürzere Notiz schreiben über die erste Nacht in dem Studio in Jerusalem.

Wie ich bereits in der anderen Notiz geschrieben habe sind wir ziemlich früh losgefahren, dem zu folge waren wir am Abend ziemlich müde. Wir hatten keine Kraft mehr, so legten wir hin um am nächsten morgen möglichst früh aufzustehen.

Es ist ziemlich heiß, deshalb schalten wir unsere Klimaanlage an und versuchen einzuschlafen.
Kurze Zeit vergeht und wir schlafen immer noch nicht, es ist einfach zu kalt.
Die Klimaanlage macht unser kleines Studio einfach viel zu schnell viel zu kalt.
Wir schalten es aus und denken, dass es einfach jetzt gut ist und dass wir schnell bei einer angenehmen Temperatur einzuschlafen. Wir versuchen es, allerdings ist es bereits in 2 Minuten so warm, dass es einfach unglaublich heiß!!!
Wir schalten die Klimaanlage wieder an, es wird wieder kalt, wir schalten sie aus und es wird wieder zu heiß.

Wir können einfach nicht einschlafen.
Ich laufen durch unser Studio, währenddessen meint meine Mutter, dass es nicht gut ist, was ich mache. Ich soll mich einfach hinlegen und mich beruhigen, früher oder später werde ich schon einschlafen. "Es ist normal, dass es sich für uns so anfühlt, dass es zu heiß ist, nach wenigen Tagen hier in Israel wird es schon normal sein." - So meine Mutter. Ich hoffe, dass es stimmt, allerdings traue ich dieser Aussage nicht. Irgendwann mal gerate ich in die Nähe zu unserer Tür zum Badezimmer. Ich merke, dass eine enorme Hitze aus dem Badezimmer ausgeht.
Ich werde misstrauisch und denke, dass es einfach komisch ist, dass aus einem solchen Raum eine solche Hitze ausgeht.
Neugierig wie ich bin schaue ich nach und sehe, bzw. ich spüre an meinem ganzen Körper, dass ungaublich heiß ist und dass irgendetwas hier im Raum eine enorme Hitze erzeugt.
Schnell finde ich die Quelle.
Ich bitte euch nicht zu lachen!!!

Diese Box über dem Klo, in dem normaler weise immer das Wasser zwischengelagert wird ist so heiß, dass man dort schon fast Spiegeleier machen kann.
Es ist echt so heiß. dass man einfach nicht länger als wenige Sekunden neben dem Klo stehen kann.

Es klingt zwar witzig, aber in dem Moment ist es nicht lustig, sondern einfach nur tragisch.

Das schlimmste ist, wir können nicht dagegen vorgehen.

Was tun? Naja, ich lege mich direkt unter die Klimaanlage und schlafe ein.
Ach ja, ich so gegen kurz vor 3 eingeschlafen.
Um 6 Uhr klingelt bereits unser Wecker. AUFSTEHEN!
Allerdings klappt es bei mir nicht. Ich zeige, noch halb schlafend, meiner Mutter wie man den Wecker ausschaltet und schlafe ein. Es ist sooo toll. Eigentlich wollten wir um 7:30 in der Yeshiva sein. Wir wussten damals noch nicht, wann alles anfängt.

Meine Mutter, die länger geschlafen hat als ich, steht auf und macht etwas, ich habe keine Ahnung, denn ich schlafe. Ich schlafe weitere 1:30 Stunden. Dann wird es für mich allerdings langsam aber sicher Zeit aufzustehen.
Ich bin total ausgeschlafen aufgestanden.

Fortsetzung folgt.

Ach ja.....
Am nächsten Tag trafen wir den Vermieter und er hat gesagt, dass es sich darum kümmern wurde, seit dem haben wir kein heißes Wasser im Badezimmer....und in der Dusche!!!