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Sonst kennt man die ARD-Studios und deren Mitarbeiter eigentlich nur aus den Tagesthemen und ihren Vlogs; nun startet das Tel-Aviver Team einen Blog über Themen, die interessant sind, aber es manchmal nicht in die Nachrichten schaffen.

Täglich spannende Geschichten nun unter blog.br-online.de/studio-tel-aviv

Bronlinetelaviv

Danke für den Tipp, Markus!

Hallo Freunde,

seit drei Wochen habe ich hier nicht mehr geschrieben. Dennoch ist das Leben in der Welt und bei mir nicht stehen geblieben. Vieles ist geschehen!

Amerika hat einen neuen Präsidenten gewählt. Doch bereits vor seinem Antritt als Präsident, gibt es einige politische Themen, die für Kritik sorgen. Wie ein Freund von mir meinte, sind die Nahost Pläne Obamas "kinda iffy" (ziemlich strittig/zickig). Bereits bei seiner Nahost-Reise im Juli, hat Obama bei Gesprächen mit der palästinischen Führung ihnen versprochen, dass Obama sich dafür einsetzen wird, dass Jerusalem Hauptstadt Palästinas sein soll. (Mehr Infos) Außerdem ist die israelische Regierung von den möglichen Gesprächen zwischen der kommenden amerikanischen Regierung und Iran nicht sehr begeistert.

Ein weiteres Thema, dass in den vergangenen Wochen aktuell war, ist die gescheiterte Koalitionsbildung in der Knesset. Livni ist es nicht gelungen, eine Koalition zu bilden. Somit ist Ehud Olmert bis zu den Neuwahlen am 10. Februar 2009 noch an der Macht.

Erst vor wenigen Tagen, am 11. November 2008 hat Jerusalem einen neuen Bürgermeister gewählt.
Nir Barkat siegte mit 52% zu 43% gegen den orthodoxen Kandidaten Meir Porush. Somit ist nach Uri Lupolianski erneut ein nicht-orthodoxer Bürgermeister von Jerusalem. Barkat ist Software-Unternehmer (Gründer von BRM) und Vater von drei Töchtern.

Ich selbst hatte in den letzten Wochen auch viel zu tun, dies war auch der Grund für meine kleine "Blog-Pause".
Viele wissen, dass ich bei Limmud (dem großen Festival) aktiv bin. In diesem Monat habe ich wieder angefangen mich mit diesem Thema zu beschäftigen. Wir, dass Limmud-Team, planen bereits das kommende Limmud-Festival in Deutschland. / Save the date: voraussichtlich: 30.April-3.Mai 2009!!! /
Demnächst bin ich wieder in Berlin bei einem weiteren Meeting vom Limmud-Team.
Sobald es mehr gibt, werden Ihr es hier erfahren!

Außerdem war Schule ein großes Thema in den letzen Wochen. Innerhalb der letzten Zeit schrieb ich verschiedene Arbeiten, eine von ihnen in Geschichte. Das Thema war: Die Reformation unter Martin Luther. Im Religionsunterricht machte ich ein Referat über die Brit Mila, diese Präsentation war das Beginn des Themas: Jüdischer Lebenszyklus.

Ein weiteres Thema, das mich innerhalb dieser Blog-Pause beschäftigte, war ein Event, dass ich für meine Amnesty International - Gruppe plante und nächsten Donnerstag stattfindet.

Gestern, am Freitag, gab's ein Erlebnis, über das ich berichten kann.

Zum zweiten Mal fand in Duisburg ein liberaler G-ttesdienst statt. Unter der Leitung von Susan Borofsky, die auch den G-ttesdienst in Düsseldorf führt, beteten und sangen Freunde und Bekannte. Das besondere, was dieses Gebet so speziell macht ist, dass vier verschiedene Sprachen aufeinander treffen und Platz haben, dies erhöht den Komfort für die Teilnehmer, da eine der vier Sprachen ihre Muttersprache ist.

Es gibt noch so viele Sachen, über die ich hier berichten könnte...

Bis bald!!!!

Euer Alex

Nicht vergessen: Bei meiner Fotogalerie bei Flickr gibt es auch regelmäßig neue Fotos: Schaut's Euch hier an!!!

Dining Room

In einem Interview hat Rabbi Yosef Eliashiv berichtet, dass er die orthodoxen Juden in der Knesset nicht mit Tzipi Livni kooperieren. Denn, laut Halacha, so begründet er, dem jüdischen Gesetz, ist es so, dass Männer über den Frauen stehen. Falls es dazu kommt, dass Livni Premierministerin Israels wird, so wird gegen dieses halachische Gesetz verstoßen. Demokratie & Gleichberechtigung hin oder her. Egal. Rabbiner Eliashiv ruft die Parteien dazu auf, nicht mit Livni zu kooperieren, falls sie es dennoch tun, so möchte er eine Vorschrift verabschieden,  die verbietet, dass eine Frau in der Knesset einen höheren Rang als ein Mann hat.

Der Rabbiner ist ebenfalls im Knesset spiritueller Leiter der Partei "Degel HaTorah", einer Partei ultra-orthodoxer aschkenasischer Israelis.

Livni hat von Schimon Peres (Staatspräsident Israels) die Aufgabe bekommen, eine neue Koalition zu bilden.

_____

Kurz zur Erinnerung.

Ein Gesetz verabschieden bedeutet, dass man ein neues Gesetz einführt!

Erneut, heute Abend (23. September 2008)  gegen 23 Uhr israelischer Zeit

Dieses Mal, in der Nähe des Jaffa Gates (Tores) am Kikar Tzachal (Tzachal Platz)
in der Jerusalmer Innenstadt.
Ein arabischer Bürger Israels fuhr mit einem BMW in eine Menschenmenge von israelischen Offizieren.
15 Verletzte, 2 von ihnen mittelschwer.

Die jungen Soldaten waren gerade auf dem Weg aus der Altstadt, in der sie eine Exkursion besucht haben.

Die Polizei bestätigte, dass der Täter ein arabischer Bewohner Ost-Jerusalems war.
Er wurde von einem der Soldaten niedergeschossen, bevor er noch mehr schreckliches anrichten konnte.

Es ist bereits der 3 Anschlag innerhalb der letzten Monate, bei den anderen war es ähnlich:
Arabische Bürger Jerusalems fuhren damals mit Bulldozern in Menschenmengen.
Alle 3 Anschläge wurden von Bewohnern des selben Viertels in Jerusalem ausgeübt.

Und all' dies vor dem Jom Kippur... dem Versöhnungsfest.

Leider wieder eine traurige Nachricht.

Hier findet man mehr Infos bei der Jerusalem Post.

Photo2
Seit zwei Tagen sind wir nun in Deutschland.
Ob ich darüber glücklich bin oder nicht?
Sagen wir so, es ich echt toll endlich wieder zu Hause im eigenen Haus und im eigenen Bett zu schlafen.
Was mich ebenfalls sehr freut, ist meinen Vater wieder zu sehen, mein Vater musste 3 Wochen lang ohne uns leben.
Allerdings würde ich trotzdem gerne noch in Israel sein.

Der Abschied von Jerusalem war echt schwer.

Das Nesher-Taxi, dass ich ein Taxi für 10 Personen, holte uns ab und holten noch ein paar andere Passagiere von verschiedenen Ecken unserer Nachbarschaft ab.
Wir kamen auf die Autobahn Richtung Ben Gurion.
Auf dem Weg ruft der Fahrer eine amerikanische Frau an, die in einem kleinen Dorf 20 km von Jerusalem abgeholt werden muss.

"This is Nesher-Driver. I will come in 10 minutes, wait. HaShalom 12?"
"Yes, HaShalom 12, we will wait outside, no problem!"

Es vergingen ca. 25 Minuten und wir kamen in dieses kleine Dorf auf einem Berg, schnell kamen wir auf HaShalom (die Straße) und kamen vor Haus Nummer 12 an.

"This is Nesher-Driver. I'm now at HaShalom 12. Come outside, I'm waiting!"
"We are already outside!"
"Where are you, I'm now HaShalom 12, come out!"
"We are already outside!"
"I'm parking right in front of HaShalom 12, where are you?"
"We are at Arzot (oder so ähnlich). Thats next to HaShalom!"
"Why are you at Arzot you said me HaShalom, I'm, here!"
"What should we do now?"
"Wait, I come. Arzot, ken?"

Es ist einfach witzig, wie ein israelischer Taxifahrer, der wenig Englisch spricht mit einer anderen Person versucht zu kommunizieren. Nachdem er aufgelegt hat, schimpft er auf hebräisch.
Einige Passagiere finden die ganze Situation lustig, es ist einfach komisch, dass jemand die ganze Zeit behauptet, dass man ihn vor seinem Haus in der Straße A abholen muss und dann plötzlich sagt, dass man gerade in Straße B auf das Taxi warte.

Nachdem wir endlich auch die letzten Passagiere abgeholt haben, fahren wir endgültig in Richtung Ben Gurion Airport. Zeit vergeht und wir staunen immer noch über die atemberaubende Landschaft, die ganzen Berge und Täler die links und rechts von einem sind.

Im Flughafen angekommen wird sofort beim Check in alles durchleuchtet.

In einem unserer Koffer lag ein Lap Top meiner Mutter und deshalb mussten wir zeigen, dass es nur ein Computer ist und kein Sprengkörper. Dann wurden wir noch durchfragt, wieso wir in Jerusalem waren.
Nach dem wir unsere Sitze zugewiesen bekommen haben, durch einen weiteren Security-Check gegangen sind und die Passkontrolle passiert haben saßen wir in einer riesigen Halle und haben auf unseren Flug gewartet (Hier ist mein Beitrag dazu)

Wenige Minuten vor dem boarding begaben wir uns zum Gate, hier trafen wir eine Familie, die wir schon seit dem ersten Security-Check, verfolgen (bzw. sie uns verfolgt).

Wir betreten das riesige Flugzeug und die Flugbegleiterinnen zeigen uns unsere Plätze.
Meine Mutter sitzt eine Reihe vor mir, dass passt uns natürlich gar nicht.
Wir warten, dass einer unserer Nachbarn auftaucht, damit wir fragen können, ob man mit einem von uns den Platz tauscht.

Meine Nachbarin kommt als erste, sie möchte nicht tauschen, sie möchte dort sitzen wo sie sitzt.
Mist. Dann kommt die Nachbarin meiner Mutter, wir verstehen allerdings sofort, dass sie nicht tauschen wird, da sie direkt hinter ihrem Mann und Sohn sitzt. Dann wenden wir uns der anderen Seite, dort sitzt ein Italiener, er wurde bereits 1 Mal von seinem Platz verjagt und wir fragen ihn, ich dachte, dass er nein sagt, aber auf einmal sagt er "sure".
Wir waren so glücklich.

Links von mir sitzt ein orthodoxer Rabbiner, rechts von mir meine Mutter und neben ihr sitzt eine orthodoxe Jüdin aus Frankreich. Ihre Haare sind mit einem Tuch und einer künstlichen Perücke verdeckt, allerdings sieht man bereits aus der Ferne, dass dies eine Perücke aus künstlichem Haar und nicht aus echtem Haar ist.

Die Passagiere gehören entweder 2 großen Mehrheiten oder einer kleinen Minderheit an.
Erste große Mehrheit: Italiener
Zweite große Mehrheit: Franzosen
Kleine Minderheit: Der Rest der Welt

Bereits nach einer Stunde Flug stehen alle Italiener auf und sprechen mit einander, bewegen sich durchs Flugzeug.
Franzosen unterhalten sich in einer angemessenen Lautstärke miteinander.
Und wir mitten drin.

Dann wir das Essen serviert, zu erst erhalten alle, die koschere Nahrungsmittel bestellt haben ihr essen, dann der Rest.
Als die nette Flugbegleiterin mich fragt, ob ich gerne Fisch oder Fleisch möchte sage ich: "Weder noch!"
Sie wirkt irritiert und fragt mich, ob ich das Tablett mit dem Salat und dem Dessert wenigstens haben möchte.

Der bisher sprachlose orthodoxe neben mir schiebt mir freundlicher Weise seine Hauptspeise zu und meint, dass er nichts essen möchte.
Es ist ein 1000% koscheres Huhn mit Reis, verpackt in einer Aluschüssel.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich eigentlich kein Fleisch und Fisch esse, fragt mich nicht warum!

Doch ich werde von beiden Seiten ermutigt das zu probieren, es ist immerhin koscher.
Mit geschlossenen Augen esse ich den Teller auf.

Der Rest des Fluges verlief ganz normal.

In Deutschland angekommen sehen wir das schreckliche Wetter auf dem Flugzeug.
Unser erster Gedanke ist, dass es momentan in Jerusalem 34 Grad sind und hier knapp 12 Grad.

Wir passieren die Zollkontrolle, hinter uns die selbe Familie, die uns auch schon in Tel Aviv verfolgt hatte.

Nach einer kurzen Wartezeit sitzen wir auch schon im ICE nach Dortmund.
Während der Zugfahrt schreibe ich bereits die ersten Mails nach Israel, höre meinen Anrufbeantworter ab (es gab echt viele Nachrichten), schreibe Pinnwand-Einträge bei Facebook und kann immer noch nicht glauben, dass ich vor wenigen Stunden noch mit Freunden in Israel war.

(Endlich) in Dortmund angekommen, treffen wir unseren Papa. Mein Vater musste 21 Tage für sich selbst sorgen, eine lange Umarmung folgt.

Auf dem Weg nach Hause werden wir bei einer Polizei Geschwindigkeitskontrolle angehalten.
"Guten Abend, Führerschein und Fahrzeugschein bitte!"
"Hier, wir sind aber nicht zu schnell gefahren!"
"Sie sind nicht zu schnell gefahren!"
"Wieso halten Sie uns dann an?"
"Sie waren zu langsam!"

Eine wahre Geschichte.

Heute Mittag ereignete sich erneut ein Attentat mit einem Bulldozer.


Es ereignete sich in der Nähe von Viertel Yemin Mosche auf der Kreuzung zwischen Kind David Str. und Keren HaYesod Str.
Cirka 18 Menschen wurden verletzt, einer von ihnen schwer!
Der Pressesprecher bestätigte, dass der Attentäter, der von einem Zivilisten und einem schwer bewaffneten Polizisten "neutralisiert" wurde.
Ob es mit dem Besuch Obamas in Verbindung steht ist fraglich.
Das Attentat ereignete sich nur 500 Meter von dem Hotel in dem der amerikanische Präsidentschaftskandidat Obama hausen wird; Kind David Hotel.
Es ist bereits das zweite Mal innerhalb von 3 Wochen, dass ein Terror-Attentat mit einem Bulldozer verübt wurde.
Die Polizei von Jerusalem denkt über einen besseren Schutz von öffentlichen Baustellen nach.
Auf jeden Fall ist es schlimm.
Ein Artikel von Welt Online: Hier klicken

Foto_37

Diesen Eintrag schreibe ich gerade aus dem Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv.

Wir sitzen gerade hier und können uns nicht vorstellen, dass wir bereits 3 Wochen in Israel verbracht haben.
Es war eine schöne Zeit, die leider zu schnell vergangen ist.

Bereits Mitte der zweiten Woche dachten die ersten Teilnehmer an den traurigen Abschied, man tauschte Kontakte, versprach sich unbedingt wieder zu sehen.
In der zweiten Woche wurden schon richtige Freundschaften geschlossen, man brauchte ein bisschen Zeit um sich richtig kennen zu lernen.

Dann wurde es ernst. Die letzte Woche.
Bereits am vorletzten Tag wurde eine kleine Abschiedsparty in unserem Kurs gefeiert, da einige bereits in der Nacht fliegen mussten.

Der Rest verabschiedete sich am Donnerstag, allerdings sagten viele, wir sehen uns morgen beim G-ttesdienst, oder beim Dinner.

Dann traf man sich beim G-ttesdienst am Freitagabend, viele verabschiedeten sich hier, ein weiterer Rest safte, wie sehen uns morgen beim G-ttesdienst.

Am Samstag gab es einige G-ttesdienste, wie jeden Schabbat. Es gab Schacharit (Morgens), Mincha (Nachmittags), danach ein kleines Essen (Seuda Schlischit) und danach folgte noch das Abendgebet (Maariv) mit anschließender Hawdala (Zeremonie zur Trennung zwischen Schabbat und dem Rest der Woche.

Bei den meisten Gebeten waren die viele Freunde von uns dabei, allerdings verabschiedete sich bereits keiner mehr, es gibt ja noch Sonntags Gebete, außerdem kann man sich einfach in der Yeshiva treffen.

Und so geschah es, weil wir noch mit vielen sprechen wollten, kamen wir am Sonntag um 7:45 morgens in die Yeshiva und beteten gemeinsam, wir sprachen, allerdings wurden viele Gespräche immer weiter nach hinten verschoben, man sagte, wir treffen uns heute Nachmittag. Da man allerdings auch nicht mit allen Nachmittags sprechen konnte bildeten sich neue Termine, manche spät Abends in einem Café (Der Sonntag war ein Fastentag, deshalb konnte man erst seit Sonnenuntergang wieder essen. Hier gibts mehr dazu)

Andere Gespräche wurden einfach auf Montag verschoben, wir kamen am Morgen um 7:45 (die alte gewohnte Zeit für das Morgengebet) und sprachen mit Bekannten.

Immer mehr und mehr Freundschaften wurden geschlossen, nicht nur bei Facebook, auch in "real life".

Ein sinnvoller Text wird dieser Beitrag sicherlich nicht, von daher werde ich jetzt nicht erzählen, was ich neues gelernt habe, was ich mitnehmen konnte und was mir besonders gefallen hat.

Für eine "Analyse" der Reise sollte man darüber erst nach der Reise schreiben und nicht kurz vor dem Abflug.

Jetzt müssen wir zu unserem Gate C06 - unser Flug ist um 16:45.
Es war eine schöne Zeit.

Hier gibt es noch direkte Links zu einigen Fotoalben von mir aus Jerusalem:

Album 1
Album 2
Album 3
Album 4
Album 5
Album 6
Album 7
Album 8
Album 9
Album 10

3

SpWie viele wahrscheinlich schon wissen, ist es so, dass wir hier in der Yeshiva einen Hebräischkurs besuchen.
5 Tage die Woche haben wir 3.5 Stunden hebräisch. Es ist echt ein intensiver Kurs, auch wenn es nur Kita "Alef Plus" ist.

Als wir angefangen haben, vor drei Wochen, damals waren wir noch Kita "Alef". Doch seit dem ging es ziemlich schnell vorwärts.

Was bedeutet Kita "Alef"?
Kita ist das hebräische Wort für Klasse / Kurs und "Alef" ist der erste Buchstabe des heb.  Alphabets und ist gleichzeitig der Zahlenwert 1.

Voraussetzungen für Kita "Alef" ist die Kenntnis des heb. Alphabets.

Viele aus unserer Gruppe waren 6 Wochen in einem Kibbutz, lernten hebräisch als Vorbereitung zur Bar-/Bat Mitzwah oder studierten hebräisch.

Wir haben sofort einen enormen Start zugelegt. In den ersten paar Tagen konnten wir ca. 30 Seiten pro Tag besprechen (unsere Lehrerin kann ein paar Wörter deutsch, eines davon ist "SCHRECKLISCH"). Mit der Zeit legte sich allerdings unser Tempo, wir konnten (und mussten) mehr sprechen.

Wenn man aber denkt, dass wir noch relativ am Anfang standen hatten wir einen nicht sehr großen Wortschatz, deshalb war es so, dass viele sich mit verschiedenen anderen Sprachen weiterhalfen.
Ich persönlich konnte mich während des Unterrichts besser auch französisch (das ich wirklich nicht fließend kann) ausdrücken, die fehlenden hebräischen Wörter konnte ich sofort auf französisch sagen.
Andere halfen sich mit spanisch und sogar mit Körpersprache, manche bewegten ihre Hände mehr als ihren Mund.

Bereits am dritten Tag konnten wir Briefe schreiben (in schriftlichen hebräisch), später konnten wir schon erzählen, was wir während Schabbat gemacht haben.

Die Gruppe wird unterrichtet, von einer sehr netten Lehrerin. Nizza. Sie ist nicht nur bei uns Lehrerin, sie unterrichtet auch noch an der Jerusalemer Universität hebräisch als Fremdsprache.

Wir lernen alle möglichen Formen von Verben, Adjektiven usw.

Aber auch: Geographie, in den ersten Tagen gab es Dialoge wie: Schalom. Schalom. Woher kommst du?. Ich komme aus China. Sprichst du chinesisch? Nein, portugisisch! Schalom. Bye.

Dann lernten wir ebenfalls noch Geschichte, Musik, Zahlen.

Viele Wörter die mit Elektronik zu tun haben sind "radio", "televisia", "video", aber das hebräische Wort für Computer auf hebräisch ist nicht Computer. Der Computer auf hebräisch ist "machschev"!  Dieses Wort ist gemeinsam mit "meoched" (spezial) das Wort, das sofort vergessen wird, nach dem man es lernt.

Der wohl beliebteste Ausdruck, der in unserem Kurs genutzt wurde ist: "Schnej studentim, schnej studentim" (2 Studenten, 2 Studenten = Partnerarbeit).
Wir mussten Dialoge vorspielen, übersetzten, gegenseitig befragen und einfach einander helfen.

Was man sagen muss, unsere Lehrerin konnte uns aushalten, manchmal mussten wir einfach viel lachen.

Zum Beispiel:
Bei so vielen Vokabeln, die wir täglich lernen, kann es vorkommen, dass man die eine oder andere Vokabel vergisst.
Und so geschah folgende Szene:

Ein "Student" des Kurses wird gefragt: Aus dem hebräischen: "Wen hast du getroffen?"
Leider hat er die Vokabel "treffen" auf hebräisch vergessen, er saß ratlos da.
Eine Nachbarin von ihm flüsterte ihm die richtige Vokabel vor: "meet" (eng. treffen).
Allerdings verstand der Student nicht "meet" sondern "eat" (eng. essen)!

Und dann geschah es: Er antwortete ganz selbstbewusst: "2 Hähnchen!"

Die Lehrerin fragt ihn ganz erstaunt: "Wo hast du hier in der Innenstadt von Jerusalem Hühner getroffen?"
Erst jetzt versteht er, was passiert ist.

Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie wir gelacht haben, er auch.

Unsere Lehrerin nennt so etwas : "Situazia!"

Zum Schluss möchte ich nur noch ein Wort schreiben, jeder Student muss dieses Wort kennen:
"hafsaka" - Pause!

Scheelot? Noch fragen?

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Unser Haus, in dem wir diese drei Wochen verbringen, befindet sich im Stadtteil Rehavia.
Dazu werde ich allerdings später mehr berichten.

Das besondere an unserem Haus ist, dass sofort auffällt, wenn man das Haus betritt ist: Es gibt keine Eingangstür!
Jeder kann in das Haus und befindet sich sofort im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses.

Vor der Haustür steht meistens mindestens ein Kinderwagen (wenn nicht zwei / bei Besuch drei) und ein alter, mit Kratzern und Beulen übersehener Volkswagen.

Im Haus gibt es ca. 12 Wohnungen, es gibt eine Arztpraxis, allerdings habe ich noch nie gesehen, dass jemand rein oder raus ging.

Die Bezierk ist gehört zu einer der besten von Jerusalem. Es ist zwischen dem Knesset (Parlament) und der Altstadt von Jerusalem, es ist ein sehr belebtes Eck und besonders viele englischsprachige Juden leben hier.
Nur wenige Minuten von uns wohnt Bibi Netanjahu (der ehem. Ministerpräsident und Außenminister Israels).
Geht man unsere Straße (in Richtung aus der Innenstadt) wenige Minuten, so kommt man zu einem kleinen Park aus dem man die Knesset sieht, besonders Nachts ist es ein unvergessliches Erlebnis!

Nun aber wieder zu unserem komischen Haus.

Nachdem man nun das Treppenhaus betreten hat, ohne durch eine Tür durchzugehen, befindet man sich im Treppenhaus, hier geht es auch schon weiter.

Die Wohnungen sind hier in zwei Kategorien geteilt:

1. Kategorie:  Wohnungen mit Nummern

2. Kategorie: Wohnungen mit Namensschildern

Doch als ob diese Mischung nicht genug wäre, die Wohnungsnummern haben eine komische Reihenfolge, neben Wohnung Nummer 9 ist Wohnung Nummer 12, Wohnung Nummer 8 ist zwei Stockwerke über Wohnung Nummer 9 usw. Es ist ein totales Chaos. BALAGAN

Manche Wohnungen gehören allerdings zu einer dritten Kategorie: Wohnungen ohne Namensschilder und ohne Nummern.

In einer solchen Wohnung wohnen wir. Es ist echt komisch. Bei den Briefkästen stehen nur Nummern, da wir allerdings nichmal wissen, welche Nummer wir haben können wir nicht einmal unsere "Post", das meiste davon ist Werbung, lesen.

Ein weiterer interessanter Aspekt sind unsere Nachbarn, die meisten sind orthodoxe Juden.                      Vor einigen Tagen konnten wir folgende Szene beobachten:

Eine Mutter stand mit ihrem Kind, an der Stelle, wo normalerweise die Eingangstür wäre, und spricht mit einer anderen Mutter mit Kind.

Die eine Mutter zu dem Kind: "Dani, say lechitraot (Tschüss) to Sami." 

Kinder werden Bilingual erzogen! Die meisten sprechen mit ihren Kindern auf englisch, sind aber selbst Israelis.

Irgendwo im Haus wohnt ein Rabbiner oder Kantor, jeden Freitag vor Schabbat singt / betet er.

Er hat eine tiefe Stimme, bei jedem möglichen Segenspruch den er singt, antwortet eine zweite Person aus dem Nachbarhaus "Amen".

Nach zirka einer viertel Stunde mischt sich eine dritte Person ein. Er schaut aus dem Fenster und schreit laut auf hebräisch, es ist wahrscheinlich gut, dass ich diesen Wortschatz nicht besitze.

Das einzige Wort, dass ich verstanden habe war "Scheket" (Schweig!).

Danach herrschte eine unglaubliche Stimme in unserem Haus.

Am Abend, als wir gemeinsam mit unseren Nachbarn ein kleines Schabbat-Dinner veranstalteten, erzählten wir uns gegenseitig die Geschichte, der Rabbiner / Kantor /Sänger könnte ruhig noch etwas länger singen.

Über die unzählbaren Kinderwagen, die im Haus herumstehen werde ich jetzt nicht erzählen, ich werde auch nicht erzählen, dass man jeden Tag immer einen neuen Kinderwagen im Treppenhaus findet und ich werde nicht erzählen, was in unserem Haus in der ersten Nacht los war - hier gibt es den Blogeintrag von mit zur ersten Nacht.

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N1141516674_70657_459Wichtig: Mit diesem Eintrag mache ich keine Werbung für eine bestimmte Marke von leckerem Kaffee.

Es ist jediglich ein kurzer Bericht über die Beziehung zwischen dem Kaffee und und Israel (bzw. Hebräisch).

Wenn es um Kaffee geht, dann ist unsere Hebräischgruppe in 2 Teile.
Die einen können ohne Nestcafé nicht leben, die anderen müssen sich beim Wort Nescafé übergeben.

Woher kommt das Wort Nescafé?
Der Begriff ist eine Kombination aus zwei Wörtern: Nestlé (die Marke, die den Kaffee produziert) und Café.

Doch hier in Israel hat der Begriff eine ganz andere Bedeutung und Herkunft.

Wenn sich einige von Euch an Chanukka erinnern, was steht auf dem Sevivon (Kreisel)?
Nes Gadol Haja Scham/Po (ein großes Wunder geschah dort/hier).

In Israel verbindet man Nescafé  mit den beiden Wörtern Nes (Wunder) und Café (franz. Kaffee)

Deshalb ist in Israel der Kaffe ein "Wunder aus Kaffee".

Was ebenfalls sehr populär ist: Nes al Chalav (Ein Wunder auf Milch).
Für unsere Freunde aus Amerika gibt es auch die Variante mit Sojamilch.

Von daher, viel Spaß beim trinken (genießen) vom Wunder aus Kaffe.