Springe zum Inhalt

Hallo Freunde,

seit drei Wochen habe ich hier nicht mehr geschrieben. Dennoch ist das Leben in der Welt und bei mir nicht stehen geblieben. Vieles ist geschehen!

Amerika hat einen neuen Präsidenten gewählt. Doch bereits vor seinem Antritt als Präsident, gibt es einige politische Themen, die für Kritik sorgen. Wie ein Freund von mir meinte, sind die Nahost Pläne Obamas "kinda iffy" (ziemlich strittig/zickig). Bereits bei seiner Nahost-Reise im Juli, hat Obama bei Gesprächen mit der palästinischen Führung ihnen versprochen, dass Obama sich dafür einsetzen wird, dass Jerusalem Hauptstadt Palästinas sein soll. (Mehr Infos) Außerdem ist die israelische Regierung von den möglichen Gesprächen zwischen der kommenden amerikanischen Regierung und Iran nicht sehr begeistert.

Ein weiteres Thema, dass in den vergangenen Wochen aktuell war, ist die gescheiterte Koalitionsbildung in der Knesset. Livni ist es nicht gelungen, eine Koalition zu bilden. Somit ist Ehud Olmert bis zu den Neuwahlen am 10. Februar 2009 noch an der Macht.

Erst vor wenigen Tagen, am 11. November 2008 hat Jerusalem einen neuen Bürgermeister gewählt.
Nir Barkat siegte mit 52% zu 43% gegen den orthodoxen Kandidaten Meir Porush. Somit ist nach Uri Lupolianski erneut ein nicht-orthodoxer Bürgermeister von Jerusalem. Barkat ist Software-Unternehmer (Gründer von BRM) und Vater von drei Töchtern.

Ich selbst hatte in den letzten Wochen auch viel zu tun, dies war auch der Grund für meine kleine "Blog-Pause".
Viele wissen, dass ich bei Limmud (dem großen Festival) aktiv bin. In diesem Monat habe ich wieder angefangen mich mit diesem Thema zu beschäftigen. Wir, dass Limmud-Team, planen bereits das kommende Limmud-Festival in Deutschland. / Save the date: voraussichtlich: 30.April-3.Mai 2009!!! /
Demnächst bin ich wieder in Berlin bei einem weiteren Meeting vom Limmud-Team.
Sobald es mehr gibt, werden Ihr es hier erfahren!

Außerdem war Schule ein großes Thema in den letzen Wochen. Innerhalb der letzten Zeit schrieb ich verschiedene Arbeiten, eine von ihnen in Geschichte. Das Thema war: Die Reformation unter Martin Luther. Im Religionsunterricht machte ich ein Referat über die Brit Mila, diese Präsentation war das Beginn des Themas: Jüdischer Lebenszyklus.

Ein weiteres Thema, das mich innerhalb dieser Blog-Pause beschäftigte, war ein Event, dass ich für meine Amnesty International - Gruppe plante und nächsten Donnerstag stattfindet.

Gestern, am Freitag, gab's ein Erlebnis, über das ich berichten kann.

Zum zweiten Mal fand in Duisburg ein liberaler G-ttesdienst statt. Unter der Leitung von Susan Borofsky, die auch den G-ttesdienst in Düsseldorf führt, beteten und sangen Freunde und Bekannte. Das besondere, was dieses Gebet so speziell macht ist, dass vier verschiedene Sprachen aufeinander treffen und Platz haben, dies erhöht den Komfort für die Teilnehmer, da eine der vier Sprachen ihre Muttersprache ist.

Es gibt noch so viele Sachen, über die ich hier berichten könnte...

Bis bald!!!!

Euer Alex

Nicht vergessen: Bei meiner Fotogalerie bei Flickr gibt es auch regelmäßig neue Fotos: Schaut's Euch hier an!!!

Dining Room

Foto_37

Diesen Eintrag schreibe ich gerade aus dem Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv.

Wir sitzen gerade hier und können uns nicht vorstellen, dass wir bereits 3 Wochen in Israel verbracht haben.
Es war eine schöne Zeit, die leider zu schnell vergangen ist.

Bereits Mitte der zweiten Woche dachten die ersten Teilnehmer an den traurigen Abschied, man tauschte Kontakte, versprach sich unbedingt wieder zu sehen.
In der zweiten Woche wurden schon richtige Freundschaften geschlossen, man brauchte ein bisschen Zeit um sich richtig kennen zu lernen.

Dann wurde es ernst. Die letzte Woche.
Bereits am vorletzten Tag wurde eine kleine Abschiedsparty in unserem Kurs gefeiert, da einige bereits in der Nacht fliegen mussten.

Der Rest verabschiedete sich am Donnerstag, allerdings sagten viele, wir sehen uns morgen beim G-ttesdienst, oder beim Dinner.

Dann traf man sich beim G-ttesdienst am Freitagabend, viele verabschiedeten sich hier, ein weiterer Rest safte, wie sehen uns morgen beim G-ttesdienst.

Am Samstag gab es einige G-ttesdienste, wie jeden Schabbat. Es gab Schacharit (Morgens), Mincha (Nachmittags), danach ein kleines Essen (Seuda Schlischit) und danach folgte noch das Abendgebet (Maariv) mit anschließender Hawdala (Zeremonie zur Trennung zwischen Schabbat und dem Rest der Woche.

Bei den meisten Gebeten waren die viele Freunde von uns dabei, allerdings verabschiedete sich bereits keiner mehr, es gibt ja noch Sonntags Gebete, außerdem kann man sich einfach in der Yeshiva treffen.

Und so geschah es, weil wir noch mit vielen sprechen wollten, kamen wir am Sonntag um 7:45 morgens in die Yeshiva und beteten gemeinsam, wir sprachen, allerdings wurden viele Gespräche immer weiter nach hinten verschoben, man sagte, wir treffen uns heute Nachmittag. Da man allerdings auch nicht mit allen Nachmittags sprechen konnte bildeten sich neue Termine, manche spät Abends in einem Café (Der Sonntag war ein Fastentag, deshalb konnte man erst seit Sonnenuntergang wieder essen. Hier gibts mehr dazu)

Andere Gespräche wurden einfach auf Montag verschoben, wir kamen am Morgen um 7:45 (die alte gewohnte Zeit für das Morgengebet) und sprachen mit Bekannten.

Immer mehr und mehr Freundschaften wurden geschlossen, nicht nur bei Facebook, auch in "real life".

Ein sinnvoller Text wird dieser Beitrag sicherlich nicht, von daher werde ich jetzt nicht erzählen, was ich neues gelernt habe, was ich mitnehmen konnte und was mir besonders gefallen hat.

Für eine "Analyse" der Reise sollte man darüber erst nach der Reise schreiben und nicht kurz vor dem Abflug.

Jetzt müssen wir zu unserem Gate C06 - unser Flug ist um 16:45.
Es war eine schöne Zeit.

Hier gibt es noch direkte Links zu einigen Fotoalben von mir aus Jerusalem:

Album 1
Album 2
Album 3
Album 4
Album 5
Album 6
Album 7
Album 8
Album 9
Album 10

Dsc08260_3
Es ist so, die eigentliche Geschichte, die diesen Titel haben sollte, ist eine weniger interessante als diese.
Was uns vor ein paar Tagen geschehen ist, ist echt tragisch und lustig. Eine etwas längere Geschichte über Wasser in Jerusalem.

Wie kam ich überhaupt auf ein solches Thema? Ganz einfach.

Meine Mutter hatte einen Traum, ich sollte über Wasser in Jerusalem schreiben.

Die Vorgeschichte:
Am Tag vor dem Geschehen klopfte unsere Nachbarin an unsere Tür, sie dachte, dass wir unsere Dusche seit mehreren Stunden laufen ließen. Wir waren allerdings zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause.

Als wir abends ankamen, hörten wir Wasser.Das Wasser kam allerdings nicht von uns. Wir hörten, dass Wasser fließt aber wo?

Das Geräusch erinnerte mich sehr stark an einen Wasserfall, wir hörten es die ganze Nacht und den darauf folgenden Tag. Nach dem wir am Tag des Geschehens wieder nach Hause kamen, war das Wasser immer noch zu hören.

Nun kommen wir langsam, aber sicher zum Hauptteil der Geschichte:
Es wird langsam dunkel und wir merken, dass ein Teil der Wand eine komische Farbe besitzen, dann sehen und spüren wir, dass die Wand nass ist.

Das Wasser ist immer noch zu hören!

Wir gehen zu unseren Nachbarn, sie nimmt ebenfalls im Sommerprogramm hier teil und ihr Ehemann ist ein Bekannter von uns. Gemeinsam verstehen wir erst jetzt, was passiert ist.

Bei unseren Nachbarn hat man einen besseren Blick auf die Wohnung neben uns von der anderen Seite im anderen Haus.
Dort gibt es einen Wasserstrahl, der seit 2 Tagen nicht aufhört zu fließen.
Kurze Info, die Apartments, in denen wir uns jetzt bewegen, sind im 3. Obergeschoss, von daher fließt das Wasser nach unten in eine Art Garten.

Gemeinsam mit unseren Nachbarn rufen wir unsere Immobilienmakler an, dann versuchen wir den Besitzer der Apartments, der eine Etage über uns wohnt, zu erreichen, er ist allerdings nicht da.

Es ist bereits 10:30 in der Nacht.

Wir gehen zu unseren Nachbarn unter uns. Uns öffnet ein junger Amerikaner die Tür und ist sofort hilfsbereit und kommt nach oben zu uns. Dort erklärt er uns, was passiert ist.Er zeigt uns, wo die Wasserleitung,die gebrochen ist verläuft und wir verstehen erst jetzt, dass das kaputte Wasserrohr direkt in der Wand ist, die bei uns nass ist. Der Amerikaner gibt uns die Nummer von dem Besitzer unserer Apartments, das witzige ist, er lebt in unserem Haus und im Nachbarhaus, in dem der Rohrbruch stattgefunden hat.

Wir rufen ihn an und sofort sehen wir, wie er aus dem Nachbarhaus rennt. Ihr müsst wissen, es ist bereits so gegen 23:00 Uhr. Während der Besitzer zu uns läuft sehen wir eine Person auf dem Nachbarbalkon, in der Wohnung unter der Wohnung, wo das Rohr gebrochen ist. Ich erkenne sofort den Herren, es ist der junge Amerikaner, der vor 10 Minuten noch bei uns im Apartment stand und uns das Problem erklärt hat.

Unsere Nachbarin kann allerdings in der Dunkelheit nicht sehr gut sehen, deshalb erkennt sie ihn nicht.
Sie schreit: "Erew tow"
Er antwortet: "Hi. Thats me."
Sie: "Do you speak english?"
Er: "I think yes, I was in your apartment 10 minutes ago!"

Erst jetzt erkennt sie den jungen Amerikaner. Es ist echt lustig.

Der Besitzer kommt und sagt: "That's not good, but...". Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder schaltet er das Wasser für das ganze Haus aus, oder wir lassen das Wasser weiter laufen, das Problem ist, heute Nacht sind alle in ihren Apartments, und das Wasser ausschalten ist nicht möglich.

Er sagt uns, dass auf das der elektrische Stecker in der nassen Wand ist, nicht schlimm ist.
"Tomorrow at 10 AM there will be somebody and repair it." Nachdem er weg ist, müssen einfach nur noch lachen. Es war in dem Augenblick so lustig, dass sie den Amerikaner nicht erkannt hat. Gegen kurz nach 12 in der Nacht verabschieden wir uns, bis zum nächsten Morgen 9 Uhr im hebräisch Unterricht.

___

Ach ja, heute ist bereits Tag 3, an dem das Wasser immer noch läuft, und die Wand nass ist.

Nachtrag:
Inzwischen wurde das Problem behoben, dennoch war es eine enorme Wasserverschwendung, und Wasser in Israel gibt es nicht genug.

N1141516674_65648_902
Unser Haus, in dem wir diese drei Wochen verbringen, befindet sich im Stadtteil Rehavia.
Dazu werde ich allerdings später mehr berichten.

Das besondere an unserem Haus ist, dass sofort auffällt, wenn man das Haus betritt ist: Es gibt keine Eingangstür!
Jeder kann in das Haus und befindet sich sofort im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses.

Vor der Haustür steht meistens mindestens ein Kinderwagen (wenn nicht zwei / bei Besuch drei) und ein alter, mit Kratzern und Beulen übersehener Volkswagen.

Im Haus gibt es ca. 12 Wohnungen, es gibt eine Arztpraxis, allerdings habe ich noch nie gesehen, dass jemand rein oder raus ging.

Die Bezierk ist gehört zu einer der besten von Jerusalem. Es ist zwischen dem Knesset (Parlament) und der Altstadt von Jerusalem, es ist ein sehr belebtes Eck und besonders viele englischsprachige Juden leben hier.
Nur wenige Minuten von uns wohnt Bibi Netanjahu (der ehem. Ministerpräsident und Außenminister Israels).
Geht man unsere Straße (in Richtung aus der Innenstadt) wenige Minuten, so kommt man zu einem kleinen Park aus dem man die Knesset sieht, besonders Nachts ist es ein unvergessliches Erlebnis!

Nun aber wieder zu unserem komischen Haus.

Nachdem man nun das Treppenhaus betreten hat, ohne durch eine Tür durchzugehen, befindet man sich im Treppenhaus, hier geht es auch schon weiter.

Die Wohnungen sind hier in zwei Kategorien geteilt:

1. Kategorie:  Wohnungen mit Nummern

2. Kategorie: Wohnungen mit Namensschildern

Doch als ob diese Mischung nicht genug wäre, die Wohnungsnummern haben eine komische Reihenfolge, neben Wohnung Nummer 9 ist Wohnung Nummer 12, Wohnung Nummer 8 ist zwei Stockwerke über Wohnung Nummer 9 usw. Es ist ein totales Chaos. BALAGAN

Manche Wohnungen gehören allerdings zu einer dritten Kategorie: Wohnungen ohne Namensschilder und ohne Nummern.

In einer solchen Wohnung wohnen wir. Es ist echt komisch. Bei den Briefkästen stehen nur Nummern, da wir allerdings nichmal wissen, welche Nummer wir haben können wir nicht einmal unsere "Post", das meiste davon ist Werbung, lesen.

Ein weiterer interessanter Aspekt sind unsere Nachbarn, die meisten sind orthodoxe Juden.                      Vor einigen Tagen konnten wir folgende Szene beobachten:

Eine Mutter stand mit ihrem Kind, an der Stelle, wo normalerweise die Eingangstür wäre, und spricht mit einer anderen Mutter mit Kind.

Die eine Mutter zu dem Kind: "Dani, say lechitraot (Tschüss) to Sami." 

Kinder werden Bilingual erzogen! Die meisten sprechen mit ihren Kindern auf englisch, sind aber selbst Israelis.

Irgendwo im Haus wohnt ein Rabbiner oder Kantor, jeden Freitag vor Schabbat singt / betet er.

Er hat eine tiefe Stimme, bei jedem möglichen Segenspruch den er singt, antwortet eine zweite Person aus dem Nachbarhaus "Amen".

Nach zirka einer viertel Stunde mischt sich eine dritte Person ein. Er schaut aus dem Fenster und schreit laut auf hebräisch, es ist wahrscheinlich gut, dass ich diesen Wortschatz nicht besitze.

Das einzige Wort, dass ich verstanden habe war "Scheket" (Schweig!).

Danach herrschte eine unglaubliche Stimme in unserem Haus.

Am Abend, als wir gemeinsam mit unseren Nachbarn ein kleines Schabbat-Dinner veranstalteten, erzählten wir uns gegenseitig die Geschichte, der Rabbiner / Kantor /Sänger könnte ruhig noch etwas länger singen.

Über die unzählbaren Kinderwagen, die im Haus herumstehen werde ich jetzt nicht erzählen, ich werde auch nicht erzählen, dass man jeden Tag immer einen neuen Kinderwagen im Treppenhaus findet und ich werde nicht erzählen, was in unserem Haus in der ersten Nacht los war - hier gibt es den Blogeintrag von mit zur ersten Nacht.

N1141516674_66268_9945
Es ist, genau so wie der Schabbat etwas besonderes.

Am Samstag abends, wenn die Sonne schon langsam untergeht beginnt alles.

In der Synagoge in der wir beten trifft sich eine kleine Gruppe um ein bisschen Tora zu lernen, davor noch Mincha (Nachmittagsgebet), eine Speise und dann endlich die Hawdala.

Unsere Yeshiva hat ebenfalls ein Jugendhotel. Momentan ist es besonders populär, da durch ganz Israel Jugendgruppen reisen und den Staat erkunden.

Wir gehen auf den Campus der Yeshiva, dort gibt es ein Amphitheater, dort sitzt gerade eine solche Jugendgruppe und singt jüdische Lieder.

Erneut sieht man immer mehr Leute, die in Synagogen gehen.

Als wir in unsere Synagoge gehen, beten wir das Abendgebet und anschließend werden in der ganzen Synagoge die Lichter ausgemacht, nur noch die bemalten Fenster leuchten und alle versammeln sich neben der Bima und fangen an gemeinsam zu singen. Eine kleine Familie.

Man riecht an der Besamimbüchse (Gewürze) usw.
Danach wünscht sich jeder eine gute Woche (Schawua Tow).

Dann folgt etwas besonderes. Es war so, dass letzte Woche Rosh Kodesch (Anfang des neuen Monats ) war musste diese Woche der Segen für den Mond gemacht werden. Also, jeder nimmt sich einen Siddur und geht raus.

Ein kurzes Gebet folgt und danach beginnt die simcha (Freude). Alle tanzen, singen und sprechen miteinander.

Es ist echt etwas besonderes, so ein Gefühl und eine solche Stimmung gibt es nur hier, in Jerusalem.

Fortsetzung von: Schabbat in Jerusalem - Teil 1!

Cimg1409Nach dem G-ttesdienst gehen viele zu Freunden essen, so gut wie keiner feiert Schabbat allein.
Zum Beispiel: Wir hatten einige Einladungen, manche musste man einfach absagen, weil die Wohnungen einfach zu weit weg waren und wir nicht unbedingt in der Nacht durch Jerusalem irren wollten.
Eine andere Einladung kam von unseren Nachbarn, wir teilen mit ihnen eine Sicherheitstür

Es ist so, dass unser Haus keine Eingangstür hat, man kann einfach das Haus betreten.
Damit allerdings immernoch Sicherheit geboten wird ist es Teilweise so, dass man 2 Türen hintereinander hat. Die erste ist eine dicke, schwere Sicherheitstür, die zweite ist eine einfache die in die Wohnung führt.
Bei uns ist es so, dass wir diese Sicherheitstür mit einem älteren Paar teilen, die Frau nimmt bei uns im Sommerprogramm teil und er nicht. Die Wohnung von ihnen befindet sich nur einen Schritt von unserer Eingangstür, nicht sehr weit.

Nachdem wir aus der Synagoge kamen, die neben unserer Yeshiva ist und das Paar aus der italienischen Synagoge kamen trafen wir uns so gegen halb neun bei ihnen in der Wohnung.
Um keine Details zu verraten, nach ein Uhr in der Nacht mussten wir uns verabschieden, weil es bereits in weniger als 7 Stunden Morgeng-ttesdienst gab.

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man an Schabbat draußen ist. Man sieht wie große Gruppen, meistens von Touristen aus Amerika, meistens Jugendliche, durch die Stadt in Synagogen gehen. Nach dem G-ttesdienst kann man junge orthodoxe Familien beobachten, meistens 2 Kinder und mehr, die durch die Straßen gehen und den Abend genießen.

Man muss es erlebt haben.

Am Samstag-Morgen wachen wir auch und machen uns auf den Weg in die Synagoge in der wir bereits den letzten Schabbat und den Vorabend verbracht haben, der Rabbiner kennt uns und grüßt uns freundlich.

!Auf dem Foto ist übrigens die Synagoge, die wir besuchen!

Eine ältere Frau, die Dame des Hauses, begrüßt uns mit "Shabbat Shalom Honey's" (Schabbat Schalom meine Süßen) und drückt und ein Infoblatt der aktuellen Woche in die Hand.

Die Synagoge ist noch leer, mit der Zeit füllt sich die Synagoge, viele müssen stehen, weil es einfach keinen Platz für die gibt.

Das tolle am Gebet in dieser Synagoge ist, dass nicht nur ein Vorbeter das ganze Gebet durch singt, mehrere Rabbiner, Kantoren, Vorbererinnen führen das Gebet, jeder auf eine ganz besondere Weise.

Nach dem G-ttesdienst gibt es einen kleinen Kiddusch (Essen) im Synagogeneigenen Garten. Jeder spricht miteinander, man unterhält sich über den Vorabend, man erfährt was es beim Gesprächsparter als Hauptspeise gab.

Am Abend wird man zur Mincha (Nachmittagsg-ttesdienst) eingeladen mit anschließender Seuda Schlischit (Speise), ein bisschen lernen und Hawdala (Trennung zwischen Schabbat und der normalen Woche).

Nach dem Schabbat öffnen so gut wie alle Läden und alle Straßen füllen sich mit Leuten, die es kaum einen Tag aushalten konnten nichts zu kaufen.

Es ist echt etwas sehr schönes, so ein Schabbat in Jerusalem.

1

Dsc08011Es ist unglaublich.
Würde eine deutscher Bürger Israe besuchen, (so nach dem Motto "Ordnung muss sein!"), so müsste man sofort einen Krankenwagen rufen.

Es gibt Ampeln und es gibt natürlich auf eine Beschilderung.
Doch, Ampeln und Schilder bringen nicht immer was.

Ein Auto, dass fast schon auseinanderfällt fährt durch eine 30 km/h Zone mit ca. 100 km/h.

Wenn man genau auf viele  Autos in Israel schaut, so findet man an vielen Ecken des Autos Dellen, Kratzer usw.

Etwas, was zum Autofahren in Israel einfach dazugehört ist das Hupen. Israelis lieben es die Hupe zu benutzen.

Bei jeder passenden Gelegenheit hupen die Autofahrer, sei es, dass es die Ampel gelb anzeigt und ein Auto hält wieso hält es, es ist nur gelb?

Ein weiterer Grund zum hupen ist, wenn ein Autofahrer sich an die Regeln hält. Es ist einfach nicht normal schnell über eine Straße zu fahren, man muss schneller fahren.

Aber es ist witzig, immerhin habe ich noch keinen echt schlimmen Autounfall hier gesehen, und irgendwie einigen sich die Fahrer mit ihrer Geheimsprache der Hupe.

(Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel keinen beleidigt habe.)

N1141516674_70637_5884
Der
Begriff Schabbat hat in Israel eine ganz andere Bedeutung als in Deutschland.
Während die meisten Juden in Deutschland den Schabbat mit einenem
G-ttesdienst mit anschließendem Kiddusch in Verbindung setzen, ist in
Israel der Schabbat ein wichtiger Bestandteil der Woche.

Der erste Kontakt in dieser Woche mit dem Schabbat war bei uns am
Dienstag als uns eine der Referentinnen ein "Schabbat Schalom"
wünschte. Alle Zuhörer waren überrascht und fragten sie: "Warum
wünschen Sie uns jetzt schon Schabbat Schalom? Die Woche hat doch erst
angefangen. Die Rabbinerin antwortete: "Wir haben keinen gemeinsamen
Shiur mehr diese Woche, wir sehen uns erst am Sonntag wieder! Schabbat
Schalom!"

Doch als ob das nicht genug wäre. Bereits am nächsten Tag, Mittwoch,
wurde erneut der Schabbat angesprochen. Freunde fragten Freunde was sie
am nächsten Freitagabend oder Samstag vorhaben.
Manche waren schon von der ganzen Woche so erschöpft, dass sie dachten es wäre Donnerstag.

Denn am Donnerstag ist bereit aller höchste Zeit allen Freunden und
Bekannten ein "Schabbat Schalom" zu wünschen, denn für die meisten ist
der Donnerstag der letzte Arbeitstag in der Woche, natürlich ist für
Rabbiner und Kantoren der Schabbat auch ein "Arbeitstag", dennoch ein
besonderer.

Der Donnerstag ist nicht nur der letzte Arbeitstag für viele, es ist
auch der letzte Tag in der Woche in dem wir unsere Yeshiva-Kurse haben.
Alle die sich voneinander verabschieden wünschen sich ebenfalls ein "Schabbat Schalom". Es ist eine Art Pflicht.

Nun aber reicht es mir den Tagen vor Schabbat, der Countdown läuft.
Stellt euch vor es ist Freitag. Die meisten Läden schließen so gegen
Mittag, desshalb beeilen sich die meisten schon früh morgens in einen
Laden zu gehen und essen zu kaufen. Was ebenfalls typisch ist: Viele
gehen auf einen Shuk (Markt) und kaufen sich frische Nahrungsmittel. Es
ist echt etwas sehr besonderes.

Viele laufen durch die Stadt mit riesigen Einkaufstaschen mit viel leckerem Essen für Schabbat.

Wenige Minuten vor Schabbat hört man, besonders wenn man an einer ziemlich lebendigen Straße wohnt, dass es immer weniger Autos gibt.

Wenn man sich nun in Richtung von einer der Synagogen bewegt sieht man immer mehr und mehr Menschen, in verschiedene Synagogen gehen.
Das tolle ist, es gibt eine solch große Auswahl.

Fortsetzung folgt in Teil 2

N1141516674_70610_370_3
Diese Notiz ist eine sehr spezifische.

In dieser Notiz geht es um etwas, was man einfach täglich nicht übersehen kann.

Wer schon einmal in Jerusalem war kennt das, sie sind einfach überall.
Man kann sie einfach nicht übersehen.

Es gibt einfach so gut wie an jeder Straßenecke eine Katze.

Ein Foto, dass ich heute gemacht habe.
Die Katze, die mir ihr Gesicht zeigte kam nach dem Foto langsam aber sicher in meine Richtung. Ich ging weg!

Heute allein habe ich ca. 14 Katzen gesehen, die laufen einfach frei über die Straßen Jerusalems, auf Autowegen oder auch einfach mal durch einen privaten Garten.

Ein erlebtes Erlebnis: Heute auf dem Weg zur YMCA
gehe ich ganz ruhig mit meiner Mutter durch eine Straße, plötzlich höre ich schon wieder einen Busch wackeln, mittlerweile hat man sich daran gewöhnt, dass man gleich einer Katze begegnet, allerdings nicht gleich einer ganzen Herde von Katzen. Eine nach der Anderen liefen an uns vorbei, aus einem Garten in den nächsten.

Ich dachte mir.... wow, Cats in Jerusalem muss ich mal googlen und das ist eines der Ergebnisse:

Famous Cats of Jerusalem

Fortsetzung folgt!!!

Photo2
Die erste Woche im Schnelldurchlauf.

So, nachdem ich schon berichtet habe, wie wir nach Israel kamen und wie die erste Nacht hier war, möchte ich in dieser Notiz erzählen, wie die erste Woche verlaufen ist.

Am Montag kamen wir zur Yeshiva ziemlich schnell, wir wussten ja schon wo sie ist. Es war eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn, so gut wie keiner war da.
Wir trafen einen jüngeren Herr, der wie sich herausstellte auch bei uns in unserer Gruppe ist, er erklärte und freundlich wie der Ablauf ist und wo was stattfindet.
Mit der Zeit kamen immer mehr Leute und auch die Verwaltung öffnete endlich. Wir kamen und wir wurden herzlich empfangen. Empfangen hat uns Rabbi Gail Diamond, sie ist eine der Leiterinnen der Yeshiva, sie kannte sofort unsere Namen und zeigte ihre Freude über unsere Ankunft.
Wir wurden geben uns 2 Stühle zu nehmen und einfach sich hinzusetzen, in diesem Büro. Klingt natürlich normal, es sei denn es ist dieses Büro. Das Büro ist eine Art kleiner Keller, allerdings mit Fenstern und viel Zeugs. Es gibt kaum Platz irgendwo sich hinzusetzen ohne dabei jemand anderem den Weg zu versperren. Neben uns saß bereits eine, ebenfalls erst angekommene, Teilnehmerin, aus reinem Zufall heißt sie ebenfalls Tanya (wie meine Mutter).
Wir kriegen sofort unsere Mappen und Anweisungen was zu tun ist. Ein besonderer Teil des "Mini-Studiums" hier in der Konservativen Yeshiva ist der Ulpan (Hebräisch-Kurs). 3 einhalb Stunden täglich Ivrit, dazu passend bekommen wir ein kleines, nur 500 Seiten, Lernbuch.
Wie der Zufall es ergibt geben beide Tanyas und ich in den selben Kurs.
Im Raum angekommen werden wir herzlich von unserer neuen Lehrerin und den anderen "Mitschülern" empfangen.

Was man zu dieser "Summer-Session" sagen muss, diese Möglichkeit wird für Leiter von Programmen, Gemeinden, Synagogen (alles jüdischen) angeboten, normaler weise ist dieser Kurs für nur ab 18 Jährige gedacht, allerdings wurde für mich eine Ausnahme gemacht. Nachdem ich mehrere Empfehlungsschreiben bekommen habe und auch ein bisschen Kontakte ausgespielt wurden, wurde ich in das Programm von integriert. Ich darf überall Teilnehmen, und zähle mit meiner Mutter und einigen Anderen (das komische ist, die meisten sind in der selben Hebräisch-Gruppe wie ich) zu den, die ein Stipendium erhalten haben.

Da wir erst am Sonntag ankamen, und das Programm am Freitag startete, gab es bereits Unterricht, allerdings haben wir ihn verpasst und so steigen wir mitten drin in das Geschehen rein.

Es ist echt ein intensiver Hebräischunterricht. Bereits an unserem ersten Tag haben wir 20 Seiten geschafft. Überall sind neue Vokabeln und auch nicht zu vergessen neue Grammatikeinheiten.
Wir kriegen Hausaufgaben.

--- Damit ich jetzt in dieser eh schon zu langen Notiz nicht so viel über den Ulpan erzähle, wird es bald eine Notiz über den Ulpan an sich geben!!! ---

Nach dem Ulpan gibt es normalerweise eine Stunde Lunch-Break. Manchmal werden alle mit Stipendium versammelt und haben die Möglichkeit in kleinen Gruppen etwas zu diskutieren, sich besser kennen zu lernen und natürlich auch, was für einen Lunch halt eben typisch ist, zu essen.

Nach dem Lunch geht das Programm weiter. Jeden Tag gibt es verschiedene Kurse die mehrmals in der Woche geführt werden: Zum Beispiel gibt es: Analyse von Psalmen, Talmud (mündliche Tora), Midrasch, Tanach (schriftliche Tora + Propheten und Schriften wie Jona und der Wall...), Ausflüge in verschiedene Grünanlagen (darüber ebenfalls bald mehr), Synagogenbesuche, Philosophie, chasiddische Geschichten usw....

Es ist echt interessant, zumindest oft.
Jeder kann frei auswählen, wohin er an diesem Tag gehen möchte, es ist echt ein großes Angebot vorhanden, man kann immer zwischen 3 verschiedenen Vorlesungen entscheiden.

Es ist so, dass man mit vielen, mit denen man auch schon die ersten 3.5 Stunden am Tag verbringt auch den Rest des Tages verbringt. Man besucht die selben Vorlesungen am Nachmittag, man plaudert in den Pausen, man akzeptiert sich gegenseitig bei Facebook etc.

Nachdem man aus der Yeshiva nach Hause kommt ist man relativ total fertig. Man möchte eigentlich nur noch was essen und schlafen. Doch was man normalerweise macht ist genau das Gegenteil. Man geht und spaziert/erkundet die Stadt, trifft Freunde und macht Hausaufgaben vom Hebräischunterrricht (was auch nicht wenig ist).

Auch wenn es sich so anhört, dass es echt nicht leicht ist, in den Ferien so etwas zu machen; in Wahrheit ist es echt wirklich interessant, man trifft neue Freunde, lernt, lacht, genießt, erkundet und lernt (erneut).

Das wars, es geht bald weiter.

Fortsetzung folgt!