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Wie auch schon letzte Woche, jeder Freitag hat in der letzten Zeit eine interessante Geschichte zu erzählen.

Dieses Mal geht es um den Segen, den man normalerweise, nach der Speise spricht: Birkat HaMason.
Hierbei dankt man G-tt, für das leckere Essen, dass G-tt uns gegeben hat (Diesen Segen macht man auch, wenn das Essen nicht unbedingt einem geschmeckt hat).

Letzten Freitag veranstaltete eine Gemeinde ihren ersten liberalen G-ttesdienst, der von einer amerikanischen Kantorin geleitet wurde.

Nachdem ich den Kiddusch (das ist der Segenspruch (wörtlich Heiligung) über den Wein und das Brot) gemacht habe, machte ich mir die ganze Zeit sorgen darüber, wie ich den Birkat HaMason überstehen soll.

Nur kurzfristig habe ich erfahren, dass ich auch noch den Birkat HaMason machen muss, daher hatte ich nur wenig Zeit für die Vorbereitung von diesem langen Segen. Ohne meinen Vater hätte ich nicht's machen können, gemeinsam mit meinem Vater sangen wir den Segenspruch mehr als 2,5 Stunden lang und hatte immer wieder ein Problem, ein Vers in der Mitte des Segens ist der reinste Zungenbrecher. Ich versuchte und versuchte, aber er kam einfach nicht über meine Zunge, dieser eine Vers, ich war von mir selbst total enttäuscht.

Den einen Tag, den ich zum vorbereiten von allem hatte, verbrachte ich mit diesem einen Vers, allerdings konnte ich einfach nicht.

Vor dem G-ttesdienst sprach ich mit vielen, die ebenfalls in diesen G-ttesdienst involviert waren, alle hatten das selbe Problem wie ich, keiner konnte diesen Vers perfekt singen.

Keiner konnte mir wirklich helfen, allerdings gab man mir viele professionelle Tipps und Tricks, wie ich diesen Vers überleben könnte:

"Ich ziehe einfach ein paar Wörter, die ich nicht aussprechen kann, in die Länge." " Ich mache es einfach ganz schnell, dann kann man nicht merken, dass ich Fehler mache." " Ich lese es immer ganz leise."

Leider war kein Tipp für mich perfekt.

Die ganze Zeit war ich nervös, so ein Gefühl hatte ich noch nie gehabt.

G-tt sei Dank fand ich eine Frau, die auch selbst Gebete leitet, eine alte gute Bekannte von uns, sie war bereit mir zu helfen. Dafür bin ich ihr immernoch sehr, sehr Dankbar. DANKE!!!

Nun war es so weit, nach dem alle gegessen haben war es Zeit für den Segen nach der Speise.

Mich bat man noch vorne, neben den orthodoxen Rabbiner.
Seit dem der liberale G-ttesdienst prallel zu seinem G-ttesdienst durchgeführt wird, ignoriert mich dieser Rabbiner.

Deshalb war seine erste Reaktion, als ich mich neben ihn setze, eine starke Drehung seines Stuhles, nun saß er rechts von mir und dies mit seinem Rücken. Links von mir saß ein Mann, hinter mir saß die Frau, die mich retten wollte und dies auch machte.

Und so fingen wir alle an, die meisten sangen mit, nicht zu vergessen, die restlichen 90 Leute, die im Raum saßen.

Alles hat ziemlich gut angefangen.

Es war nun Zeit für den Vers, den keiner wirklich konnte:

Der Anfang des Verses: "Reze w'hachalizenu...."

Zu meinem Erstaunen, ich laß den Vers laut und richtig. Juhu! Ich war erleichtert, doch ich wusste bis zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass es für mich nur das kleinste Problem des ganzen Segens war.

Wir kam zu dem Vers "Harachaman"(hebräisch für "Der Barmherzige").

Dies wurde zu dem Höhepunkt, der angespannten Situation, in der ich saß.

Nach und nach wurde die Stimme des Rabbiners lauter, dabei sang er einen total anderen Text, somit versuchte er uns aus der Fassung zu bringen, der Mann der neben mir saß und versuchte den Rabbiner zu übertönen sang leider auswendig und kannte nicht den ganzen Text. Hauptsache war, das dieser Mann sang, außerdem saß noch die Frau hinter mir, die uns auch noch unterstützte.

Auf einmal, als der Mann neben mir die Vorbeterrolle übernahm, sang er einen total anderen Text, dennoch sangen wir mit, einfach damit man nicht aufhören musste. Leider muss aber auch ein Text ein bestimmtes Ende haben, als dies dann kam wussten wir nicht mehr weiter, denn wir haben bemerkt, dass auf einmal wir schon am Ende des Verses waren, dies war allerdings nicht der Ort, an dem wir jetzt sein müssten.

Dann rettete uns die Frau. Sie fand eine passende Stelle im Text, bei der alle wieder rein konnten.

So sangen wir weiter. Den Rest des Textes konnte ich sicher und da alle mitsangen hatte ich auch keine Angst mehr, dass der Rabbiner extra einen falschen Text singen wird.

Nach dem wir das Gebet beendet hatten war ich so sehr der Frau dankbar, die mich gerettet hat und unterstützt hatte, sie war meine  "Superwoman of Birkat HaMason".

Keiner, außer denen die neben uns saßen, wussten was während des Gebetes passiert ist, vielleicht ist es auch gut so.

Zu mir kamen Leute und meinten, dass ich Birkat HaMason gut gemacht habe und ich war danach auch erleichtert und konnte wieder mit allen Freunden und meinen Eltern lachen und den Abend genießen.

All in all - Zusammenfassend kann ich eine Lehre aus dieser Situation ziehen:

Sachen, die man angefangen hat, muss man bis zum Ende durchziehen; egal was wür eine Situation gerade dich umgibt - Wenn man an sich glaubt, und die nötige Unterstützung durch Freunde und Familie hat, dann kann man vieles schaffen, wovon man geglaubt hat, dass man es nicht kann / wie ich mit dem Birkat HaMason.

Diese tragisch-komische Geschichte, die ich überlebt habe, bleibt nun eine gute Erinnerung und Lehre für mich.

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Beim lesen habe ich bemerkt, dass es ziemlich viele "ich"'s in dem Text gibt und dennoch bin ich kein Egoist.

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Wieder ist ein Schabbat vorbeigesaust.
Bei uns in der Familie ist der Schabbat eine sehr besondere Zeitspanne.
In unserem sehr abwechslungsreichen und mit Terminen überfüllten Wochenplan, ist der Schabbat eine sehr familiäre Angelegenheit. Man hat Zeit für die Familie.
Dies ist, meiner Meinung nach, auch der wichtigste Grund für einen Schabbat, man muss den Alltag hinter sich lassen und sich auf privates konzentrieren.

Das fängt bereits damit an, dass man zu einem G-ttesdienst geht, bei dem viele Freunde trifft. Natürlich ist es wichtig, dass man überhaupt betet, aber der soziale Kontakt spielt ebenfalls eine große Rolle. (Zumindest für mich)

Nun, wie die Überschrift vielleicht schon ahnen lässt, in diesem Beitrag geht es um die Trennung zwischen Schabbat und der normalen Woche. Im Judentum gibt es dazu eine Zeremonie - die Hawdala.

Über meine Erlebnisse einer Hawdala in Jerusalem habe ich bereits einmal berichtet.

Allerdings habe ich noch nichts über die Zeremonie an sich erzählt, dafür mache ich es jetzt:

Die Hawdala an sich ist eine symbolische Trennung zwischen dem heiligen Ruhetag und der Arbeitswoche. Diese Zeremonie wurde vor zirka 1500 Jahre eingeführt und ist seit dem ein fester Bestandteil in der jüdischen Tradition des Schabbat's - Schamor ve Sachor - gedenke und behüte den Schabbattag.

Der Schabbat endet, ob mit oder auch ohne Hawdala, wenn am Samstagabend mindestens 3 Sterne am Himmel zu sehen sind.
Dies heißt nicht, dass man die Hawdala nicht später machen darf, im Prinzip kann man bis Mittwoch die Zeremonie durchführen.

Gebete, die während der Zeremonie vorgetragen werden, sind Fragmente aus den Büchern: Jesaia, Tehelim und dem Buch Esther; alle thematisieren den Schutz von G-tt.

Nun etwas zu der Symbolik und den Brachot (Segensprüche):
Was einen sofort in den Kopf kommt, wenn man an die Hawdala denkt, ist die Hawdalakerze!
Das Wort Esch, das auf hebräisch "Feuer" bedeutet ist Plural. Dies ist eine der Erklärungen, warum die Hawdalakerze aus mehreren Dochten besteht.

Tipp: Falls man gerade keine Hawdalakerze im Haus hat und eine Hawdala machen möchte, so nimmt man einfach 2 Kerzen und hält sie so zusammen, dass die Flamme vereint.

Diese vereinte Flamme, die durch die mehreren Dochte entsteht, erinnert an die Einheit des jüdischen Volkes, trotz der Vielfalt der verschiedenen Strömungen innerhalb der Religion erinnert man sich an das Licht, das G-tt schuf.

Normalerweise hält ein Mädchen/ eine Frau die Kerze, sie soll die Kerze so hoch halten, wie auch ihr zukünftiger Mann sein sollte.

Sobald die Kerze brennt beginnt die Zeremonie.
Als erstes macht man einen Segen über den Wein.

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Der Kidduschbecher wird mit Wein gefüllt.

Tipp: Falls man gerade keinen Wein zu Hause hat,so kann man auch ein anderes Getränk wie Saft oder auch einfach Milch nehmen.

Eine weitere Tradition meint, dass man so viel in den Becher gießt, dass schon das Getränk über den Rand läuft, dies ist ein weiteres Symbol für die Freiheit.

Nachdem man den Segen für den Wein gesagt hat trinkt man nicht das Getränk, sondern lässt es bei Seite stehen.
Denn bereits folgt der zweite Segenspruch. Dieses Mal über Gewürze.

My mom and the besamim.

Meine Mutter riecht an den wohlriechenden Düften nach der Bracha.

Dafür nimmt man etwas wohlriechendes wie Zimt, Tee oder auch Kaffee.
Man sagt, dass man an Schabbat eine zweite Seele bekommt und beim
Schabbatausgang geht diese zweite Seele für eine Woche (bis zum
nächsten Schabbat) weg, damit diese Seele "aufgetankt" für die Woche
uns verlässt, riecht man an den Gewürzen.

Dieser Duft soll den wohlriechenden Schabbat in unseren Erinnerungen
einprägen, damit wir uns schon auf den nächsten Schabbat freuen.

Nach dem Segenspruch riecht jeder an den Düften und die Zeremonie geht weiter.

Im nächsten Teil der Hawdala wird nun die Hawdalakerze endlich aktiv benutzt, vorher wurde sie ja nur einfach hochgehalten.

Man dankt G-tt für die Schöpfung der Leuchtkräfte des Feuers und
dann gibt es ein Ritual, dass man sich die Hände im Licht des Feuers
anschaut.
Dazu gibt es zwei Deutungen.
Die erste besagt, dass man sich den Unterschied zwischen Tag und Nacht /Helligkeit und Dunkelheit/ anschaut, die zweite Deutung meint, dass man sich die Fingernägel anschaut.
Da man während Schabbat nicht arbeiten soll ist es dann so, dass auch
die Fingernägel sauber sind, damit zeigt man, dass man nichts
handwerkliches an Schabbat gemacht hat.

Bracha for the light.
Bei der Bracha für das Licht.

Hiernach sagt man den letzten Segenspruch; dieser handelt von der Trennung zwischen Schabbat und der restlichen Woche.
Danach trinkt man (man sagt 1/3) des Getränkes aus dem Glas und löscht die Hawdalakerze.
Dabei gibt es auch wiederum zwei Möglichkeiten, die einen löschen die
Kerze indem sie die Kerze einfach in das Glas, mit dem restlichen Wein,
eintunken; andere wiederum gießen ein bisschen Wein auf die Kerze.

Hiernach beginnt man sich gegenzeitig zu umarmen, gemeinsam "Shavua
tov, shavua tov....." zu singen (Leider kann ich es euch, auf Grund
meiner Stimmdefizite nicht vorsingen), man wünscht sich gegenseitig
eine schöne und erfolgreiche gute Woche.

Hoffentlich, konnte ich damit einigen die Zeremonie ein bisschen
näher bringen! Wichtig ist, dass man bei der Zeremonie möglichst viel
Spaß hat und sich schon auf den nächsten Schabbat mit der
anschließenden Hawdala freut.

Me after the Havdalah

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Die Fotos sind alle selbstgemacht; dies bei einer Hawdala in der Familie.

Mehr Fotos gibt's hier: Klickt hier

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Jede Familie hat altes Silber,
sei es das geerbte Familiengeschirr oder auch einfacher Schmuck.

Egal was, nach einer Zeit wird es dreckig und sieht nicht mehr neu und edel aus.
Dann wird es Zeit etwas dagegen zu unternehmen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man das Silber wieder neu macht.
Zum reinigen werden sofort mehrere Möglichkeiten angeboten, allerdings ist es so, dass viele Vorschläge das Silber nicht nur reinigen, sondern mit Chemikalien zerstören.

Doch, es gibt auch noch einen anderen "Hausfrauentrick":
Dafür braucht man nur:
Eine Schale, die Innen mit einer Alufolie verkleidet ist und Salz.
Füllt die Schale mit heißem Wasser.

Legt das "schmutzige" Silber für zirka 1 bis 2 Minuten.
Meistens ist dann bereits der "Schmutz" abgefallen, falls er noch kleinere Restpartikel gibt, so kann man sie einfach mit einem Tuch wegwischen.

Kiddusch-Becher: Vorher                 Kiddusch-Becher: Nachher

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Es ist, genau so wie der Schabbat etwas besonderes.

Am Samstag abends, wenn die Sonne schon langsam untergeht beginnt alles.

In der Synagoge in der wir beten trifft sich eine kleine Gruppe um ein bisschen Tora zu lernen, davor noch Mincha (Nachmittagsgebet), eine Speise und dann endlich die Hawdala.

Unsere Yeshiva hat ebenfalls ein Jugendhotel. Momentan ist es besonders populär, da durch ganz Israel Jugendgruppen reisen und den Staat erkunden.

Wir gehen auf den Campus der Yeshiva, dort gibt es ein Amphitheater, dort sitzt gerade eine solche Jugendgruppe und singt jüdische Lieder.

Erneut sieht man immer mehr Leute, die in Synagogen gehen.

Als wir in unsere Synagoge gehen, beten wir das Abendgebet und anschließend werden in der ganzen Synagoge die Lichter ausgemacht, nur noch die bemalten Fenster leuchten und alle versammeln sich neben der Bima und fangen an gemeinsam zu singen. Eine kleine Familie.

Man riecht an der Besamimbüchse (Gewürze) usw.
Danach wünscht sich jeder eine gute Woche (Schawua Tow).

Dann folgt etwas besonderes. Es war so, dass letzte Woche Rosh Kodesch (Anfang des neuen Monats ) war musste diese Woche der Segen für den Mond gemacht werden. Also, jeder nimmt sich einen Siddur und geht raus.

Ein kurzes Gebet folgt und danach beginnt die simcha (Freude). Alle tanzen, singen und sprechen miteinander.

Es ist echt etwas besonderes, so ein Gefühl und eine solche Stimmung gibt es nur hier, in Jerusalem.

Fortsetzung von: Schabbat in Jerusalem - Teil 1!

Cimg1409Nach dem G-ttesdienst gehen viele zu Freunden essen, so gut wie keiner feiert Schabbat allein.
Zum Beispiel: Wir hatten einige Einladungen, manche musste man einfach absagen, weil die Wohnungen einfach zu weit weg waren und wir nicht unbedingt in der Nacht durch Jerusalem irren wollten.
Eine andere Einladung kam von unseren Nachbarn, wir teilen mit ihnen eine Sicherheitstür

Es ist so, dass unser Haus keine Eingangstür hat, man kann einfach das Haus betreten.
Damit allerdings immernoch Sicherheit geboten wird ist es Teilweise so, dass man 2 Türen hintereinander hat. Die erste ist eine dicke, schwere Sicherheitstür, die zweite ist eine einfache die in die Wohnung führt.
Bei uns ist es so, dass wir diese Sicherheitstür mit einem älteren Paar teilen, die Frau nimmt bei uns im Sommerprogramm teil und er nicht. Die Wohnung von ihnen befindet sich nur einen Schritt von unserer Eingangstür, nicht sehr weit.

Nachdem wir aus der Synagoge kamen, die neben unserer Yeshiva ist und das Paar aus der italienischen Synagoge kamen trafen wir uns so gegen halb neun bei ihnen in der Wohnung.
Um keine Details zu verraten, nach ein Uhr in der Nacht mussten wir uns verabschieden, weil es bereits in weniger als 7 Stunden Morgeng-ttesdienst gab.

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man an Schabbat draußen ist. Man sieht wie große Gruppen, meistens von Touristen aus Amerika, meistens Jugendliche, durch die Stadt in Synagogen gehen. Nach dem G-ttesdienst kann man junge orthodoxe Familien beobachten, meistens 2 Kinder und mehr, die durch die Straßen gehen und den Abend genießen.

Man muss es erlebt haben.

Am Samstag-Morgen wachen wir auch und machen uns auf den Weg in die Synagoge in der wir bereits den letzten Schabbat und den Vorabend verbracht haben, der Rabbiner kennt uns und grüßt uns freundlich.

!Auf dem Foto ist übrigens die Synagoge, die wir besuchen!

Eine ältere Frau, die Dame des Hauses, begrüßt uns mit "Shabbat Shalom Honey's" (Schabbat Schalom meine Süßen) und drückt und ein Infoblatt der aktuellen Woche in die Hand.

Die Synagoge ist noch leer, mit der Zeit füllt sich die Synagoge, viele müssen stehen, weil es einfach keinen Platz für die gibt.

Das tolle am Gebet in dieser Synagoge ist, dass nicht nur ein Vorbeter das ganze Gebet durch singt, mehrere Rabbiner, Kantoren, Vorbererinnen führen das Gebet, jeder auf eine ganz besondere Weise.

Nach dem G-ttesdienst gibt es einen kleinen Kiddusch (Essen) im Synagogeneigenen Garten. Jeder spricht miteinander, man unterhält sich über den Vorabend, man erfährt was es beim Gesprächsparter als Hauptspeise gab.

Am Abend wird man zur Mincha (Nachmittagsg-ttesdienst) eingeladen mit anschließender Seuda Schlischit (Speise), ein bisschen lernen und Hawdala (Trennung zwischen Schabbat und der normalen Woche).

Nach dem Schabbat öffnen so gut wie alle Läden und alle Straßen füllen sich mit Leuten, die es kaum einen Tag aushalten konnten nichts zu kaufen.

Es ist echt etwas sehr schönes, so ein Schabbat in Jerusalem.

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Der
Begriff Schabbat hat in Israel eine ganz andere Bedeutung als in Deutschland.
Während die meisten Juden in Deutschland den Schabbat mit einenem
G-ttesdienst mit anschließendem Kiddusch in Verbindung setzen, ist in
Israel der Schabbat ein wichtiger Bestandteil der Woche.

Der erste Kontakt in dieser Woche mit dem Schabbat war bei uns am
Dienstag als uns eine der Referentinnen ein "Schabbat Schalom"
wünschte. Alle Zuhörer waren überrascht und fragten sie: "Warum
wünschen Sie uns jetzt schon Schabbat Schalom? Die Woche hat doch erst
angefangen. Die Rabbinerin antwortete: "Wir haben keinen gemeinsamen
Shiur mehr diese Woche, wir sehen uns erst am Sonntag wieder! Schabbat
Schalom!"

Doch als ob das nicht genug wäre. Bereits am nächsten Tag, Mittwoch,
wurde erneut der Schabbat angesprochen. Freunde fragten Freunde was sie
am nächsten Freitagabend oder Samstag vorhaben.
Manche waren schon von der ganzen Woche so erschöpft, dass sie dachten es wäre Donnerstag.

Denn am Donnerstag ist bereit aller höchste Zeit allen Freunden und
Bekannten ein "Schabbat Schalom" zu wünschen, denn für die meisten ist
der Donnerstag der letzte Arbeitstag in der Woche, natürlich ist für
Rabbiner und Kantoren der Schabbat auch ein "Arbeitstag", dennoch ein
besonderer.

Der Donnerstag ist nicht nur der letzte Arbeitstag für viele, es ist
auch der letzte Tag in der Woche in dem wir unsere Yeshiva-Kurse haben.
Alle die sich voneinander verabschieden wünschen sich ebenfalls ein "Schabbat Schalom". Es ist eine Art Pflicht.

Nun aber reicht es mir den Tagen vor Schabbat, der Countdown läuft.
Stellt euch vor es ist Freitag. Die meisten Läden schließen so gegen
Mittag, desshalb beeilen sich die meisten schon früh morgens in einen
Laden zu gehen und essen zu kaufen. Was ebenfalls typisch ist: Viele
gehen auf einen Shuk (Markt) und kaufen sich frische Nahrungsmittel. Es
ist echt etwas sehr besonderes.

Viele laufen durch die Stadt mit riesigen Einkaufstaschen mit viel leckerem Essen für Schabbat.

Wenige Minuten vor Schabbat hört man, besonders wenn man an einer ziemlich lebendigen Straße wohnt, dass es immer weniger Autos gibt.

Wenn man sich nun in Richtung von einer der Synagogen bewegt sieht man immer mehr und mehr Menschen, in verschiedene Synagogen gehen.
Das tolle ist, es gibt eine solch große Auswahl.

Fortsetzung folgt in Teil 2