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Wie jeden März, veranstaltet der Deutsche Koordinierungsrat für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die Woche der Brüderlichkeit. Als Auftaktveranstaltung wird jedes Jahr die Buber-Rosenzweig-Medaille verliehen, in diesem Jahr an Prof. Dr. Erich Zenger, einen renommierten katholischen Wissenschaftler den viele, abgesehen von seinen Arbeiten, auch kennen, da er den Begriff "Erstes Testament" für die jüdische Bibel einführte.

Im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit veranstaltete man 25. März 2009 einen Dialog zwischen Rabbiner Dr. Henry Brandt und Erich Zenger in Dortmund. Eine solche Veranstaltung durfte man nicht verpassen. 
Eingeladen wurde zu einem Dialog zum Thema: „Die Bibel Israels – Grundlage des christlich-jüdischen 
Dialogs“. 
Es kamen zirka 120 Menschen in die Kirche um dabei zu sein, wenn zwei Theologen über ein solches Thema sprechen. 
Es wurde 19.00 Uhr und die Veranstaltung sollte beginnen, doch dann fingen die Veranstalter an sich nervös durch die Kirche zu bewegen; sie waren auf der Suche nach Zenger, der immer noch nicht da war. Ein Pfarrer erzählte den Teilnehmern von diesem kleinen Problem und bat um Verständnis noch ein bisschen zu warten. 
Doch nach dem es schon skurril wurde, begann man zu improvisieren. 
Rabbiner Dr. Brandt sollte zunächst beginnen und dieses Thema aus der Sicht des Judentums präsentieren. Es war auch für Rabbiner Dr. Brandt war es eine komische Situation, doch er blieb ruhig und begann mit den Grundbausteinen, damit man dieses Thema überhaupt verstehen kann:
"Wenn Christen und Juden die jüdische Bibel lesen, so lesen beide Religionen den selben Text, doch trotzdem verstehen sie nicht das gleiche. Es sind die Ansichtsweisen, die das Verstehen unterscheiden. Doch auch schon bei einer Übersetzung eines Textes kann es vorkommen, dass die wörtliche Bedeutung unterschiedlich ist. Da ein, zum Beispiel germanische Theologe, eher einen Begriff so übersetzen würde, wie es in seiner theologischen Ansicht nach passt. Doch dies ist nur ein "Nebenkriegsschauplatz" bei dem Lesen der Bibel. 
Des weiteren klärte Rabbiner Dr. Brandt auf, dass viele Christen das Neue Testament als Fortsetzung vom Alten Testament sehen. Doch eigentlich ist es, so Brandt, ein ziemlich radikaler Bruch. Juden haben keine kanonische Beziehung zum Neuen Testament, für das Judentum ist das Erste Testament vollendet.
Außerdem sprach man über Propheten und wie sie ohne die Torah nicht vorstellbar wären, den Begriff und die Definition von Weisungen und was Weisungen sind und welche Konsequenzen sie haben können.
Nach diesem einstündigen Referat aus der Sicht des Judentums, wäre jetzt die Zeit gekommen, dass Zenger dies nun aus der Sicht des Christentums deutet, doch er war immer noch nicht da.

Damit aber wenigstens ein Wechsel stattfindet, wechselte Rabbiner Brandt seinen Platz und es begann eine offene Fragerunde.
Viele gingen dabei auf die asymmetrische Beziehung zwischen Christen und Juden ein, aber auch auf die Begriffe Weisung, Heil und Paulus, der den Juden die Torah abgesprochen hätte. 
Eine etwas komische Frage kam ein einem Lehrer der evangelischen Religion der fragte, welche Bedeutung das Wort Evangelien  für Juden hat. Daraufhin folgte die kürzeste Antwort des Abends von Rabbiner Brandt: "Keine, ganz einfach!" Nach mehr als einer weiteren Stunde für Fragen aus dem Publikum fragte Rabbiner Brandt: "Wann lasst Ihr den Rabbiner endlich ins Bett gehen?" und nach einer kurzen Zusammenfassung der vergangenen zweieinhalb Stunden beendete man die Veranstaltung.

Zusammenfassend kann man sagen, dass trotz des kleinen Fauxpas mit dem fehlenden Referenten der Abend eine sehr warme und positive Erinnerung hinterlassen hat. Auch eine solche Veranstaltung mit nur einem Referenten öffnete für die vor allem nichtjüdischen Teilnehmer neue Ansichten.

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Vielleicht haben einige von Euch gemerkt, dass mein RSS-Feed momentan nicht funktioniert, oder auch, dass meine Subdomain zusya.typepad.com nicht mehr erreichbar ist.

Doch dies ist nicht das Ende der Welt. Von TypePad, meinem Host, wurde mir angeboten, dass ich meine Subdomain zu zusya.blogs.com ändere. Ich dachte mir, dass dieser Schritt zwar etwas unpraktisch ist, dennoch mir aber als sinnvoll erscheint. Dies war nur eine Änderung der Subdomain, sie ist bei Verlinkungen etc. wichtig, die Adresse: www.zusya.de ist immer noch aktiv.

Hier ist mein neuer RSS-Feed: feed://zusya.blogs.com/zusya/atom.xml

Kurzes Update:
Ich danke allen treuen Lesern meines Blogs und allen Bloggern, die die Verlinkungen geändert haben und die Feeds aktualisiert haben. Danke!

Momentan gibt es noch ein kleines Google-Problem, da die alten Links immer noch bei Google im Index sind, aber nur ein neuer Link von der neuen URL verfügbar ist. Aber auch dieses Problem wird behoben.

Headbuch

Seit dem Jahr 2006 gibt es eine schöne Tradition in Duisburg. Ein Mal im Jahr veranstaltet die Gemeinde das "Fest des Jüdischen Buches" in Duisburg.
Die Gemeinde Duisburg - Mülheim - Oberhausen ist architektonisch das perfekte Gebäude für eine solche Veranstaltung, da die Gemeinde von oben aussieht, wie ein offenes Buch mit fünf Seiten.

Das Fest des Jüdischen Buches ist nicht nur Treffpunkt für hunderte von Besuchern, sondern bietet ein breites Angebot für jüdische sowie auch nicht-jüdische Besucher, die jüdische Literatur kennenzulernen.
Jedes Mal sind Autoren aus Deutschland, Israel, Russland, Frankreich sowie aus den Nachbarländern dabei.

Von früh morgens bis spät abends gibt es immer mehrere parallele Lesungen, Workshops und Studienkreise, somit ist für jeden etwas dabei.

Bald gibt es wieder ein Fest des Jüdischen Buches in Duisburg:
Am 15. März 2009 ab 11 Uhr in dem Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Duisburg - Mülheim - Oberhausen ( Springwall 16, 47051 Duisburg).
Der Eintritt beträgt 5 Euro.

Dieses Jahr mit dabei: Assaf Gavron, Robert Schindel, Lena Gorelik, Noemi Staszewski, Vadim Levin, Irina Grivnina, Gilles Rozier und viele mehr!

Mehr Informationen zu den diesjährigen Autoren gibt es auf der neuen Webseite: www.buch-jugedu.de

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NeverendingDieses Jahr habe ich, mit großer Unterstützung von vielen Freunden und Familienmitgliedern, eine Haggada zu Tu BiSchwat verfasst.

Sie ist eine tolle Begleitung, wie ich finde, für den Tu BiSchwat Seder.
Was man noch bemerken sollte ist, dass es die 1.0 Version ist, es kann durchaus sein, dass sie im Laufe ihrer Existenz noch geändert wird.

Ich wünsche allen ein kommendes Chag Sameach und würde euch allen einen Tu BiSchwat-Seder empfehlen. Es ist eine tolle Gelegenheit mit Freunden und Familie zusammen zu kommen, etwas gesundes zu essen und dabei auch etwas über uns selbst zu erfahren.

Hier könnt Ihr die Haggada runterladen und an Tu BiSchwat benutzen.

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healthy foodVor wenigen Stunden sind wir aus Bielefeld zurück gekommen.
Heute haben wir dort zum ersten Mal ein Familienseminar gemacht. Kurz noch mal zur Erinnerung: Seit mehr als 5 Jahren organisiert meine Mutter, gemeinsam mit ihrem Team, Seminare für Familien in vielen verschiedenen Städten Deutschlands. Ziel dieser Seminare ist ein gewisses Thema für die ganze Familie näher zu bringen. Es gibt dabei immer Aktivitäten für alle gemeinsam, aber auch für Kinder und Erwachsene getrennt.

Dieses Mal war das Thema "Tu BiSchwat". In wenigen Tagen ist es soweit und wir feiern den Geburtstag der Bäume.

Schon im Vorfeld gab es Diskussionen darüber, was für einen Zweck Tu BiSchwat überhaupt erfüllt. Wie viele wissen, steht über Tu BiSchwat nichts in der Torah geschrieben, es wird erst in der Mischna erwähnt.
Es gibt verschiedene Meinungen darüber, wofür man Tu BiSchwat überhaupt feiert.
Die einen sind der Meinung, dass Tu BiSchwat ein nationaler Feiertag ist und wir uns um die Natur Israels kümmern sollen. Purer Zionismus also.
Andere sind der Meinung, dass Tu BiSchwat einen tieferen Sinn hat.
Es geht an Tu BiSchwat nicht nur darum, einfach Geld an eine israelische Organisation zu spenden.
Die Natur bietet uns eine große Vielfalt von verschiedenen Früchten, Bäumen, Planzen und vielem mehr. Ebenso ist es auch bei Menschen, es gibt nicht eine Art von Menschen; wir sind alle unterschiedlich.
Auch wenn wir alle eine solche Vielfalt bilden, leben wir in einer besonderen Harmonie; sie würde nicht existieren, wenn wir alle gleich wären.
All' diese Aspekte des Seders haben auch mit Schabbat zu tun.

Heute versuchten wir diesen Feiertag auf diese Art und Weise näher zu bringen.
Es ging hauptsächlich um das Verhältnis zwischen Mensch und Baum. Daher begann alles damit, dass man in verschiedenen Gruppen, zu einer speziellen Frucht, eine Geschichte schreiben sollte, in der es darum ging, wie diese Frucht überhaupt zu uns kam. Familien haben erzählt, wie es dazu kam, dass der Baum in ihrem Garten einen großen Stamm und nur eine kleine Baumkrone hat, außerdem wie es dazu kam, dass Orangen überhaupt in unsere Hände kamen.
Making a bird-feeding-station
Hiernach bastelten die Kinder eine Vogelfutterstation und die Erwachsenen nahmen an einem Schiur (Vorlesung) eines Rabbiners über die Parallelen von Tu BiSchwat und Schabbat.
Beide Feste bekamen, zur gleichen Zeit, von den Mystikern aus Zfat eine mystische Bedeutung.

Tu BiSchwat erleichtert den tiefen Sinn von Schabbat zu verstehen.

Anschließend gab es einen Lern-Seder.
Gemeinsam haben wir die Haggada zu Tu BiSchwat gelesen und die verschiedenen Früchte und Säfte gelesen.

All in all verstanden viele, dass es nicht nur über das pflanzen von Bäumen geht, sondern auch über die Beziehung zwischen Mensch und Natur.
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In wenigen Tagen werde ich noch eine, von uns erstellte, Haggada zu Tu BiSchwat hier hochladen, damit Ihr alle, natürlich nur wenn Ihr wollt, sie zu Tu BiSchwat benutzen.

Limmud_logo Vor ungefähr 25 Jahren wurde eine tolle Idee realisiert, man vereinte (hauptsächlich) jüdische Menschen und jeder hatte die Möglichkeit etwas beizubringen, sowie auch etwas neues zu lernen; so entstand in Großbritannien das erste "Limmud*".

Seit dem gibt es Limmud Veranstaltungen weltweit an mehr als 40 verschiedenen Orten.

Dieses Jahr, 2009, veranstalten wir zum zweiten Mal das große Limmud.de Festival.
Im Jahr 2008 hatten wir es geschafft, das erste Limmud.de Festival in Deutschland zu veranstalten. Zuvor gab es, in den Jahren 2006 und 2007, kleine Limmud.de Veranstaltungen. 

Vor wenigen Wochen habe ich (gemeinsam mit der Hilfe von Benni) die neue Webseite für das Limmud.de Festival hochgeladen.
Schaut sie Euch an: www.limmud.de
Dort findet Ihr auch alle nötigen Informationen zu Limmud.de. 
Außerdem würde ich mich freuen, wenn Ihr Euch anmelden würdet, vielleicht sogar auch einen Workshop machen könntet.

Limmud.de ist eine 100% ehrenamtliche Veranstaltung, jeder in unserem Team arbeitet auf freiwilliger Basis mit. Wir sind alle gemeinsam eine große Familie...die auch manchmal, wie es in einer Familie üblich ist, nicht einer Meinung ist... 
Ist man einmal im "aktiven" Vorbereitungsteam, so kommt es dazu, dass man teilweise noch um 4 Uhr morgens kommuniziert haben, bevor dann alle brav ins Bett gingen und dann am nächsten Morgen wieder früh aufsteht und weiter arbeitet.
Es macht einfach Spaß.

Ein bisschen Schleichwerbung:
Leute, meldet Euch an 🙂 Es loht sich echt. 
Unser Programmteam sorgt für ein tolles Programm. Einige Namen findet ihr auf unser Limmud.de Pinnwand.

Außerdem könnt Ihr auch Fan von Limmud.de bei Facebook werden.

Limmud ist hebräisch und bedeutet soviel wie lernen. 

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Chanukka Sameach Liebe Freunde,

die letzten Tage waren sehr anstrengend.
Jetzt ist Chanukka und eine der Sachen, die ich in den letzten Tagen gemacht habe ist eine Broschüre zu Chanukka. Mehrere Rabbiner, meine Mutter und ich verfassten eine Broschüre, die die wichtigsten Informationen zu Chanukka besitzt.
Hier ist ein kleiner Ausschnitt daraus, den ich geschrieben habe: 

Nes Gadol Haja Sham!

Chanukka ist das Fest des Dreidels
Einleitung: 

Im Judentum ist es sehr wichtig, dass auch Kinder sich während der Feiertage und den Zeremonien nicht langweilen. An Pessach suchen die Kinder den Afikoman, zu Purim verkleidet man sich, bei der Hawdala hält normalerweise das jüngste Mädchen die Kerze und so weiter. 

Genauso ist es auch an Chanukka. Besonders an Chanukka gibt es vieles, es ist ein sehr familienfreundliches Fest.
Mit drei Jahren bekam ich meinen ersten, eigenen Ssewiwon (Dreidel).
Innerhalb meiner folgenden zwölf Lebensjahre sammelte ich viele weitere Dreidel.
Heute besitze ich mehr als 40, jeder von ihnen ist etwas besonderes; manche spielen eine Melodie während sie sich drehen, ein anderer malt mit seiner Spitze verschiedene Muster auf ein Blatt Papier während er sich dreht, andere springen einfach wild umher. 

Doch einen Ssewiwon muss man nicht nur einfach so drehen, es gibt verschiedene Spiele, die man mit dem Ssewiwon spielen kann und die gesamte Familie kann Spaß haben.
Normalerweise spielt man auf Nüsse oder Chanukka-Schoko-Geld, doch bei unserer Familie entstand eine merkwürdige Tradition. Wie diese Tradition genau entstand ist ungewiss. Wahrscheinlich so: Da wir viel unterwegs sind waren wir eines Tages in einer Stadt zu Chanukka, wie saßen im Restaurant und jemand von uns hatte einen Ssewiwon dabei. Solange wir auf das Essen gewartet haben, haben wir mit diesem Ssewiwon gespielt, da wir gerade keine Nüsse oder Chanukka-Schoko-Geld dabei hatten mussten wir uns etwas suchen, womit wir spielen könnten. Auf unserem Tisch stand ein Behälter mit diesen Zuckertüten und wir benutzten diese Tüten um zu spielen. Seit diesem Moment sammeln wir zu Chanukka immer Zuckertüten und spielen mit ihnen. 

Das Spiel:
Das Spiel mit dem Ssewiwon ist ein echtes Gesellschaftsspiel, denn in den langen Winternächten kann man so viele Stunden mit der Familie gemeinsam Chanukka genießen.
Ein Dreidel ist ein Kreisel mit vier Seiten. Auf jeder Seite steht in hebräischer Buchstabe:
Nun, Gimel, Hej, Schin. Diese viel Buchstaben sind eine Abkürzung für den Satz Nes Gadol Haja Scham, dies bedeutet soviel wie Ein großes Wunder geschah dort. Dieser Satz steht auf den Deideln bei uns in der Diaspora. In Israel steht an Stelle des Schin‘s ein Peh. Dadurch entsteht der Satz Nes Gadol Haja Po, das heißt Ein großes Wunder geschah hier.
 
Robin and me explaining how to play Dreidel
Das bekannteste Spiel zu Chanukka ist das Dreidel-Drehen. Es ist ein Glücksspiel bei dem es darum geht, dass man möglichst viel Spielgeld sammelt.
Gespielt wird, zum Beispiel, so:
Für dieses Spiel braucht man einen Dreidel, mindestens zwei Spieler und viel Spielgeld. Für Spielgeld kann man Nüsse, Schokogeld oder auch etwas anderes nehmen.
Jeder Spieler bekommt eine identische Anzahl an Spielgeld.
Zu Beginn jeder Runde legt jeder Spieler eine Nuss oder einen Schokotaler in die Mitte. * 

Dann beginnt der erste Spieler den Dreidel zu drehen.
Wenn er fällt, dann kann er auf eine der vier möglichen Seiten fallen: 

נ = Nun (nichts) - Man gewinnt nichts, verliert aber auch nichts 

ג = Gimel (ganz) - Man gewinnt den gesamten Inhalt der Bank 

ה = Hej (halb) - Man gewinnt die Hälfte des Bankinhalts 

ש = Schin (schlecht) - Man muss eine Nuss/ einen Taler in die Bank legen
Verlieren tut der Spieler, der keine Nüsse/Taler hat. 

Gewinner ist der, der alle Nüsse/Taler besitzt. 

* Eine andere Spielweise ist, dass man nicht zu Beginn jeder Runde eine Nuss (o.ä.) in die Mitte legt, sondern nur bei einem Gimel. Wenn jemand alles aus der Mitte bekommt, legt jeder Spieler eine Nuss in die Mitte.

Amos OzVor vielen Jahren habe ich das erste Buch von Amos Oz gelesen. Das Buch war: Panther im Keller. Seit dem habe ich viele verschiedene andere Bücher von Amos Oz gelesen.

Über eines seiner Jugend- & Kinderbücher habe ich eine Literaturarbeit geschrieben. Das Buch hieß Sumchi.

Vor einigen Wochen holte uns wieder die Person Amos Oz ein. Oz wurde nominiert für den Heinrich-Heine-Preis 2008.
Die Jury begründet, dass Oz auf Grund seiner
"literarischen Kreativität, politischen Sensibilität und seines humanistischen Engagement in einer Weise, die an Heine erinnert" den Heinrich-Heine-Preis 2008 erhält.

Zu Beginn der Verleihung sprach der Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf Dirk Elbers. In seiner Ansprache erzählte er, dass heute, am 13.12.2008, der 211. Geburtstag von Heinrich Heine wäre. Anlässlich des Geburtstags von Heine verleiht man alle zwei Jahre den Preis. Dieses Jahr fiel der 13. Dezember auf einen Samstag. Die Sache mit dem Samstag wäre kein Problem, wäre es nicht ein Jude, der den Preis erhalten sollte.
Doch für Amos Oz war es das Hauptthema in seiner Rede. Oz verglich in dieser Rede Heinrich Heine mit sich selbst. Dabei war das Thema schon zu beginn klar: "Heinrich Heine was a secular Jew, and so am I." ( Heinrich Heine war ein säkularer Jude - so wie ich es bin.)
Weiter erzählte Oz über Heine, allerdings aus einer besonderen Sichtweise; nicht als Dichter, sondern als Mensch und seiner Rolle in der deutschen und jüdischen Gesellschaft. Dies öffnete eine neue Seite in des Dichters. Nach Heine folgten viele weitere säkulare Juden, die eine besondere Rolle in der Weltgeschichte spielen. Kafka, Buber, Mendelssohn usw.

Eine Definition des Wortes Judentum im Vergleich zu Heine erklärte, dass "And he always considered himself a member of that culture, and son of that people." (Und er betrachtete sich stets als dieser Kultur zugehörig, als Sohn dieses Volkes)

Zum Thema des jüdisch-arabischen Konflikts sagte Oz, dass "man den Konflikt, paradoxerweise, nur mit Hilfe der europäischen Werte: Rationalität, Pragmatismus und Toleranz lösen kann. Doch wie Heine einmal sagte: There are more fools in the world than there are people." (In der Welt gibt es mehr Narren als Menschen.)

Die Laudatio hielt übrigens kein anderer als Richard von Weizsäcker (unser Bundespräsident a.D.). Von Weizsäcker bezeichnete Oz als Brücke zwischen Europa und Israel und vor allem hat Oz dabei nicht vergessen, dass Oz's Vorfahren aus Ost-Europa stammt. Ferner erzählte von Weizsäcker, dass das Buch Eine Geschichte von Liebe und Finsternis (Die Familienbiographie von Oz) nicht nur die Familiengeschichte von einer Familie schilderte, sondern diese Biographie spiegelt die Schicksale vieler Familien, die aus Ost-Europa zurück nach Israel ausgewandert ist. Auch deshalb ist Oz eine Brücke zwischen Europa und Israel, denn dies hilft bei dem Verständnis der Schicksale der Familien, die aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland immigriert sind.

Nach den Ansprachen, der Preisübergabe und eines Streichquintetts folgte ein Empfang. Hier trafen wir viele unserer Bekannten und Freunde.

So ging auch diese Veranstaltung zu Ende.

(Noch ein paar Fotos: hier)

My mom

Ein kurzes Lobeslied zu Ehren meiner Mutter.


Wie Nachforschungen bewiesen haben, hat meine Mutter im Monat November, der 30 Tage hat (inkl. Wochenende), 35 unterschiedliche Veranstaltungen durchgeführt.
Man merkt, dass die Nachfrage gestiegen ist, auch wenn gerade die Finanzkrise die Welt bedrückt.
Im Jahr ist es so, dass meine Mutter ca. 200 verschiedene Veranstaltungen macht.


Wer nicht weiß, was meine Mutter macht, der kriegt hier die Erklärung:
Meine Mutter hält in vielen verschiedenen jüdischen Gemeinden in Deutschland Vorlesungen, in vielen Gemeinden sogar wöchentlich, außerdem arbeitet meine Mutter fest in der Jüdischen Gemeinde Duisburg, hier ist sie für die Familienarbeit zuständig. Dazu kommt noch die Arbeit beim American Jewish Joint, hier leitet meine Mutter viele Familienprojekte.


Und obwohl meine Mutter so viel unterwegs ist, hat sie immer noch genug Zeit für die Familie! Es kommt vielleicht auch davon, dass ich in vielen Projekten meiner Mutter aktiv bin. Eine sehr intensive Beziehung haben wir alle drei - mein Vater, meine Mutter & ich.... dies merkt man auch schließlich am Monatsende bei unseren Mobiltelefonrechnungen 🙂 .... (extrem hoch - aber so können wir wenigstens immer miteinander sprechen.)


Ein großes Lob auch an meinen Vater, denn auch ohne ihn wäre es nicht möglich, dass wir ein solches Leben führen können und dass mein Vater es aushält, dass meine Mutter auch so viel arbeitet.


I love you mom & dad!


Alex

Lekach

Das aktuelle Thema im Kinderclub, den ich mitleite, sind die jüdischen Feiertage und der Kalender.

Die meisten Feiertage und Monate sind schnell wieder da. Ebenso auch die Geschichte und die passenden Symbole zu den Feiertagen. 
Was irgendwie scheitert sind die passenden, traditionellen Speisen zu den Festen; dabei haben die Kinder irgendwie ihre Probleme. Zwar erinnern sich die Kinder an die meisten Speisen, welche Speise zu welchem Feiertag passt ist allerdings unklar. 
 
So kommt es dazu, dass man zu zu Pessach Apfel mit Honig ist und dann an Rosch HaSchana diesen "komischen Apfelmus" (Charosset - Pessach). Außerdem isst man süßes an Jom Kippur und die Hamantaschen zu Purim werden auch irgendwann gegessen.
 
Hauptsache ist, dass die Kinder wissen, was man überhaupt so ist, denn wie zum Beispiel an Schabbat, das erste Symbol, an das sich die Kinder erinnern, sind die beiden Zopfbrote (Challa).
Was die Kinder sofort wussten waren die Sufganiot, die man zu Chanukka isst.
 
Ein nicht sehr informativer, aber lesenswerter Beitrag.