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Heute eröffnete die 61. Frankfurter Buchmesse, die größte in der Welt. Seit Kindesalter besuche ich diese Buchmesse jährlich und es ist bereits eine Tradition unserer Familie geworden, immer dabei zu sein. 
Es ist die einmalige Möglichkeit im Jahr, möglichst viele Freunde und Partner, Verleger und Autoren vereint an einem Ort zu treffen und Geschichten aus dem vergangenen Jahr auszutauschen und über neue Werke zu sprechen.

Nicht überall gibt es die Möglichkeit Marcel Reich-Rainicki zu sehen, wie er durch die Messe kutschiert wird, sowie auch eine weitere Fülle an Autoren bei verschiedenen Foren und Talk-Shows, die live auf der Messe produziert werden, zu erleben. Allerdings trifft man privat, wenn man den Kontakt besitzt, auch viele berühmte Persönlichkeiten abseits der Medienwelt. 

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Momentan können nur Fachbesucher und die Presse die Messe besuchen, von daher sind die Hallen noch relativ leer. Erst am Wochenende ist die Messe dann auch für Besucher zugänglich. Dennoch ist ein Rückgang der Besucherzahlen spürbar, dies merkt man auch daran, dass manche Nationen nun in einem schmaleren Ausmaß repräsentiert werden. 

Trotz alldem ist der Charm der Messe geblieben, die selben Dortmunder Messebusse (ja Dortmunder, das ist kein Tippfehler) fahren von Halle zu Halle, viele Verlage befinden sich seit Jahren im gleichen Gang, die Würstchenstände sind immer noch die gleichen, große Verlage verteilen die gleichen riesigen gelben Tragetaschen, sogar die niedrigen Temperaturen sind meistens immer gleich.

In diesem Jahr ist China das Gastland. Bereits im Vorfeld bestand eine Kontroverse zwischen der Buchmesse und China, da das Land keine regimekritischen Autoren auf der Buchmesse haben wollte. Trotz der heftigen Kritik präsentiert die Buchmesse eine große Vielfalt der literarischen Kunst Chinas, auch die regimekritische. Einen weiteren Vorteil bietet das Gastland auch noch - es gibt Sushi auf der Buchmesse.

Fast im 30-Minuten-Takt kann man bei verschiedenen Veranstaltungen, sei es das Forum der FAZ, der ZEIT oder auch das blaue Sofa des ZDF, sowie auch bei zahlreichen Signierstunden und Vorlesungen im Lesezelt seine Lieblingsautoren treffen.

Ein Highlight des heutigen Tages in der Halle der deutschen Verlege war die Veröffentlichung des neuen Dan Brown Werkes "Das verlorene Symbol" in deutscher Sprache. Hierzu wurden die Bücher einzeln aus einem LKW von Mann zu Mann bis an den Stand, durch die halbe Halle, gereicht. Einer der Übersetzer berichtete davon, unter welchen besonderen Bedingungen dieses Mal das Buch übersetzt wurde. Sechs Übersetzer arbeiteten gleichzeitig an dem Werk, da man sonst es nicht geschafft hätte rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse zu veröffentlichen. Erst vor zwei Wochen wurden die englischen Manuskripte ausgehändigt. 

Eine deutliche, visuelle Veränderung, die ich in den vergangenen zehn Jahren mitbekommen habe, ist das Design der Stände. Vor Jahren sah jeder Stand vollkommen gleich aus, nur die Bücher und die Vertreter waren anders. Nun hat jeder große Verlag ein großes Areal mit einer eigenen Lounge und Mobiliar. Das begrüße ich sehr, schließlich fühlt man sich durch ein angenehmes Klima erst wirklich gemütlich und Bücher liest man meistens nur dann, wenn die Atmosphäre auch stimmt.

Im kommenden Jahr 2010 ist das Gastland Argentinien. Auf den Plakaten für die kommende Buchmesse steht ein Satz...irgendwie kommt er mir bekannt vor: "save the date".

(Mehr Fotos gibt's bei Flickr)

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Sweden Die vergangen Wochen verbrachte ich in Stockholm, durch meine alltägliche Konfrontation mit der Stockholmer Gemeinde kam ich dazu, dass ich ein bisschen über das jüdische Leben in Stockholm berichte.

In Stockholm leben zurzeit über 12.000 Juden, von ihnen sind nur zirka 4.400 Mitglied in der Gemeinde. Die Gemeinde besitzt drei aktive Synagogen, von ihnen sind zwei kleine Orthodox und die Große Synagoge, die sich seit neustem der Masorti-Bewegung angehört, allerdings demnächst einen liberalen Rabbiner haben wird.

Adas Jeshurun, eine orthodox orientierte Synagoge, die sich im Gemeindekomplex in Östermalm, dem wohlhabenen Bezirk in Stockholm, befindet, stammt ursprünglich aus Hamburg. Nachdem sie die Kristallnacht überstanden hat, wurde das gesamte Interior von Rabbi Carlebach in Pakete verpackt und als "Restmüll" nach Schweden verschickt. Die zweite aktive orthodoxe Synagoge, Adat Israel, befindet sich in einem Wohnhaus in Södermalm, täglich finden hier Gebete statt.

Abgesehen von den aktiven Synagogen haben wir bei einem Stadtrundgang eine weitere Synagoge entdeckt, sie befindet sich in der Altstadt, Gamla Stan, auf dem Tyska Brunnsplan, dem "Deutschen Brunnen Platz". Vor dem die Große Synagoge in Stockholm eröffnet wurde, wurde sie zwischen 1795 und 1870 genutzt. Anschließend diente das Gebäude rund 80 Jahre als Polizeiwache.

Great Synagogue

Der erste Jude in Stockholm war Aaron Isaac, ein deutscher Kaufmann. Er kam 1774 nach Stockholm, mehr als ein Jahr lang dauerte es, bis er das Wohnrecht erhielt und arbeiten durfte. König Gustav III. erlaubte es ihm einen Minjan mitzubringen, einen Rabbi einzustellen und einen jüdischen Friedhof zu erbauen. Um all diese Rechte zu erhalten, mussten Isaac und die anderen Juden 2000 Silberkronen bezahlen. Zu der damaligen Zeit entsprach diese Summe 20 Jahreslöhnen.

Erst im Jahr 1870, mit der Eröffnung der Großen Synagoge erhielten die Juden uneingeschränkte Rechte. Fredrik Wilhelm Scholander, der sonst Kirchen baute, entwarf die Große Synagoge. Scholander nannte die Synagoge eine Paraphrase orientalischer Motive. In der Tat sieht das Innere der Synagoge nicht wirklich typisch aus. Abgesehen von der orientalischen Verzierung besitzt die Große Synagoge eine Orgel. Heute gibt es in der Gemeinde zwei Kantoren, sowie zwei ehemalige Gemeinderabbiner. Etwas, für deutsche Verhältnisse untypisches, allerdings etwas, was sehr nötig wäre, ist eine Spielecke in der Synagoge für Kleinkinder. Ich habe selbst erlebt, dass junge Familien mit Kindern kommen und die Kinder in der Ecke spielen und ab und zu mit einem Plüschtier oder einem Buch durch die Synagoge rennen und die Leute sich darüber freuen. Somit macht man die Synagoge nicht nur für Kinder, sondern auch für junge Eltern attraktiv. Montags und Donnerstags gibt es in der Großen Synagoge um 8:15 immer eine Toralesung mit anschließendem Frühstück und kleinem Schiur.
 Playground in the Great Synagogue (Stockholm)

Abgesehen von den drei Synagogen besitzt die Gemeinde einen Kindergarten und eine Schule. In den Ferien gibt es im Glämsta Sommerlager, welches in diesem Jahr sein hundertjähriges feiert, Machanot für Kinder, Familien und Senioren. Natürlich darf auf Limmud in Schweden nicht fehlen, welches im November stattfindet.

Einmalig ist das Europäische Institut für Jüdische Studien, auch als Paideia bekannt. Im Jahr 2001 von Barbara Spectre gegründet, bietet das Institut viele Programme, unter anderem ein 1-Jahr-Programm für das intensive Studium jüdischer Texte, an.

Für die Hilfe bei meiner Recherche danke ich Marianne Prager. Falls jemand mal eine tolle Tour in Stockholm machen möchte, soll er sich einfach bei Marianne melden.
Alle Fotos aus Stockholm gibt es bei Flickr.

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Directions
Dieses Wochenende besuchten wir, meine Eltern und ich, ein paar alte Bekannte in Straelen. Kaum zu glauben, es ist eine kleine Stadt, die gerade einmal knapp 8 Kilometer von Venlo (NL) entfernt ist und dennoch in Deutschland liegt.
Wir kamen relativ schnell von der Autobahn und fuhren eine niemals endende Landstraße mit Feldern bis zum Horizont von beiden Seiten. Plötzlich gelangten wir auf den Stadtring von Straelen. Was muss man sich unter einem Stadtring einer knapp 15.000 Seelen Stadt vorstellen? Es ist eine schmale Einbahnstraße, sie ist allerdings in Fachjargon der "Stadtwall". Da wir ein bisschen zu schnell eine der Kurven des "Stadtwalls" fuhren, verpassten wir unsere Ausfahrt in eine noch kleinere Gasse im Stadtkern.
Wir fuhren eine erneute Runde und dachten uns, dass es dieses Mal doch klappen wird. Wie erwartet, wir kamen schließlich in diese noch kleinere Gasse und gelangten in den Stadtkern. Allerdings dachten wir uns, dass diese Gasse etwas länger ist, als sie war, so waren wir auf einmal waren wir, erneut, auf der anderen Seite des Walls angelangt. Die Situation im Wagen wurde angespannter. Wir fuhren "extra langsam", sprich die eigentlich erlaubte Geschwindigkeit. In der Gasse angekommen parkten wir bei der ersten Möglichkeit und waren froh, dass wir schließlich ohne Auto in der Stadt unterwegs waren. Bereits nach wenigen PresswallMinuten Fußweg standen wir vor dem Haus Nr. 15-19. Wir schellten an der Tür und da öffnete uns bereits eine Bekannte von uns die Tür.

Nach einer warmen Begrüßung war es Zeit, dass wir ein bisschen diesen, für uns unbekannten, Ort erkundeten.
Das "Übersetzer-Kollegium" ist das Mekka für professionelle Übersetzer, hier können sie sich konzentrieren und Bücher übersetzen. Das im Jahr 1978 gegründete "Übersetzer-Kollegium" in Straelen hat eine einmalige Kollektion von Nachschlagewerken, die für die Übersetzung benutzt werden können. Mehr als 110.000 Bücher in 275 Sprachen und Dialekten.
Erst im Sommer diesen Jahres wurde der Roman "Die Mittagsfrau" von Julia Franck, in diesem Kollegium, parallel in 18 verschiedene Sprachen übersetzt.

Bis zu 750 Übersetzer kommen jedes Jahr hier hin. Erst dachte ich, was ist denn schon so besonders, dass viele Leute hier herkommen um ein Buch zu übersetzen? Können diese Leute sich nicht einfach im Zimmer ihres Hauses einschließen und nicht rausgehen bis sie fertig sind? Doch desto länger ich in diesem Haus war, desto besser verstand ich, warum diese Leute in dieses Kollegium kamen.

Jeder hat ein eigenes Zimmer und im ganzen Haus gibt es über 40 Computer, falls man ein Wort nicht genau weiß, wie man es möglichst sachgerecht übersetzen kann, so bedient man sich den vielen Wörterbüchern aus der Bücherei. Man muss sich vorstellen, dass dieses Kollegium mehrere Häuser in eins verein hat, darum ist es so, dass die Bibliothek nicht nur in einem großen Raum zu finden ist, sondern auf kleinen Zwischenetagen, auf Treppen, aber auch im Innenhof, der nun überdacht ist. Vor vielen Jahren war es mal ein Kloster. Floors

Wenn jemand hier arbeitet, dann wird es respektiert und es ist echt leise, das einzige was man hört, sind die Schritte auf dem Parkettboden, aber daran haben sich die Übersetzer hier gewöhnt. Damit sie allerdings auch während ihrer Arbeit nicht vergessen, wie man mit Mitmenschen kommuniziert ist es so, dass es eine Gemeinschaftsküche gibt, hier treffen sich alle und essen oder trinken Tee. In kleinen gemütlichen Ecken der Bibliothek, zwischen Wörterbüchern auf dem arabischen und Sachwörterbüchern für den Maschinenbau (deutsch-französisch), findet man noch nicht zu Ende gespielte Partien Schach.

Viele verbringen manchmal Monate in diesem Haus, es kommt immer darauf an, wie umfangreich das Werk ist, welches man gerade übersetzt. Im Prinzip kann man unbegrenzt lange hier wohnen, dazu kommt noch, dass es so gut wie nichts kostet, außer einer kleinen Wochengebühr. Allerdings kommt man nicht einfach so dort hinein und lebt dort eine Zeit lang. Man muss professioneller Übersetzer sein und einen Vertrag, für das jeweilige Buch, von einem Verlag haben.

Erst dann kann man in das Europäische Übersetzer-Kollegium einziehen und dort die Ruhe und Idylle genießen. Wer allerdings in die Bibliothek möchte, der kann da jederzeit hinkommen, dafür muss man sich einfach nur kurz anmelden.

Mehr Informationen zum Übersetzer-Kollegium gibt es hier.

Mehr Fotos, die ich während des Aufenthaltes dort gemacht habe, gibt's hier.

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Seit zwei Tagen sind wir nun in Deutschland.
Ob ich darüber glücklich bin oder nicht?
Sagen wir so, es ich echt toll endlich wieder zu Hause im eigenen Haus und im eigenen Bett zu schlafen.
Was mich ebenfalls sehr freut, ist meinen Vater wieder zu sehen, mein Vater musste 3 Wochen lang ohne uns leben.
Allerdings würde ich trotzdem gerne noch in Israel sein.

Der Abschied von Jerusalem war echt schwer.

Das Nesher-Taxi, dass ich ein Taxi für 10 Personen, holte uns ab und holten noch ein paar andere Passagiere von verschiedenen Ecken unserer Nachbarschaft ab.
Wir kamen auf die Autobahn Richtung Ben Gurion.
Auf dem Weg ruft der Fahrer eine amerikanische Frau an, die in einem kleinen Dorf 20 km von Jerusalem abgeholt werden muss.

"This is Nesher-Driver. I will come in 10 minutes, wait. HaShalom 12?"
"Yes, HaShalom 12, we will wait outside, no problem!"

Es vergingen ca. 25 Minuten und wir kamen in dieses kleine Dorf auf einem Berg, schnell kamen wir auf HaShalom (die Straße) und kamen vor Haus Nummer 12 an.

"This is Nesher-Driver. I'm now at HaShalom 12. Come outside, I'm waiting!"
"We are already outside!"
"Where are you, I'm now HaShalom 12, come out!"
"We are already outside!"
"I'm parking right in front of HaShalom 12, where are you?"
"We are at Arzot (oder so ähnlich). Thats next to HaShalom!"
"Why are you at Arzot you said me HaShalom, I'm, here!"
"What should we do now?"
"Wait, I come. Arzot, ken?"

Es ist einfach witzig, wie ein israelischer Taxifahrer, der wenig Englisch spricht mit einer anderen Person versucht zu kommunizieren. Nachdem er aufgelegt hat, schimpft er auf hebräisch.
Einige Passagiere finden die ganze Situation lustig, es ist einfach komisch, dass jemand die ganze Zeit behauptet, dass man ihn vor seinem Haus in der Straße A abholen muss und dann plötzlich sagt, dass man gerade in Straße B auf das Taxi warte.

Nachdem wir endlich auch die letzten Passagiere abgeholt haben, fahren wir endgültig in Richtung Ben Gurion Airport. Zeit vergeht und wir staunen immer noch über die atemberaubende Landschaft, die ganzen Berge und Täler die links und rechts von einem sind.

Im Flughafen angekommen wird sofort beim Check in alles durchleuchtet.

In einem unserer Koffer lag ein Lap Top meiner Mutter und deshalb mussten wir zeigen, dass es nur ein Computer ist und kein Sprengkörper. Dann wurden wir noch durchfragt, wieso wir in Jerusalem waren.
Nach dem wir unsere Sitze zugewiesen bekommen haben, durch einen weiteren Security-Check gegangen sind und die Passkontrolle passiert haben saßen wir in einer riesigen Halle und haben auf unseren Flug gewartet (Hier ist mein Beitrag dazu)

Wenige Minuten vor dem boarding begaben wir uns zum Gate, hier trafen wir eine Familie, die wir schon seit dem ersten Security-Check, verfolgen (bzw. sie uns verfolgt).

Wir betreten das riesige Flugzeug und die Flugbegleiterinnen zeigen uns unsere Plätze.
Meine Mutter sitzt eine Reihe vor mir, dass passt uns natürlich gar nicht.
Wir warten, dass einer unserer Nachbarn auftaucht, damit wir fragen können, ob man mit einem von uns den Platz tauscht.

Meine Nachbarin kommt als erste, sie möchte nicht tauschen, sie möchte dort sitzen wo sie sitzt.
Mist. Dann kommt die Nachbarin meiner Mutter, wir verstehen allerdings sofort, dass sie nicht tauschen wird, da sie direkt hinter ihrem Mann und Sohn sitzt. Dann wenden wir uns der anderen Seite, dort sitzt ein Italiener, er wurde bereits 1 Mal von seinem Platz verjagt und wir fragen ihn, ich dachte, dass er nein sagt, aber auf einmal sagt er "sure".
Wir waren so glücklich.

Links von mir sitzt ein orthodoxer Rabbiner, rechts von mir meine Mutter und neben ihr sitzt eine orthodoxe Jüdin aus Frankreich. Ihre Haare sind mit einem Tuch und einer künstlichen Perücke verdeckt, allerdings sieht man bereits aus der Ferne, dass dies eine Perücke aus künstlichem Haar und nicht aus echtem Haar ist.

Die Passagiere gehören entweder 2 großen Mehrheiten oder einer kleinen Minderheit an.
Erste große Mehrheit: Italiener
Zweite große Mehrheit: Franzosen
Kleine Minderheit: Der Rest der Welt

Bereits nach einer Stunde Flug stehen alle Italiener auf und sprechen mit einander, bewegen sich durchs Flugzeug.
Franzosen unterhalten sich in einer angemessenen Lautstärke miteinander.
Und wir mitten drin.

Dann wir das Essen serviert, zu erst erhalten alle, die koschere Nahrungsmittel bestellt haben ihr essen, dann der Rest.
Als die nette Flugbegleiterin mich fragt, ob ich gerne Fisch oder Fleisch möchte sage ich: "Weder noch!"
Sie wirkt irritiert und fragt mich, ob ich das Tablett mit dem Salat und dem Dessert wenigstens haben möchte.

Der bisher sprachlose orthodoxe neben mir schiebt mir freundlicher Weise seine Hauptspeise zu und meint, dass er nichts essen möchte.
Es ist ein 1000% koscheres Huhn mit Reis, verpackt in einer Aluschüssel.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich eigentlich kein Fleisch und Fisch esse, fragt mich nicht warum!

Doch ich werde von beiden Seiten ermutigt das zu probieren, es ist immerhin koscher.
Mit geschlossenen Augen esse ich den Teller auf.

Der Rest des Fluges verlief ganz normal.

In Deutschland angekommen sehen wir das schreckliche Wetter auf dem Flugzeug.
Unser erster Gedanke ist, dass es momentan in Jerusalem 34 Grad sind und hier knapp 12 Grad.

Wir passieren die Zollkontrolle, hinter uns die selbe Familie, die uns auch schon in Tel Aviv verfolgt hatte.

Nach einer kurzen Wartezeit sitzen wir auch schon im ICE nach Dortmund.
Während der Zugfahrt schreibe ich bereits die ersten Mails nach Israel, höre meinen Anrufbeantworter ab (es gab echt viele Nachrichten), schreibe Pinnwand-Einträge bei Facebook und kann immer noch nicht glauben, dass ich vor wenigen Stunden noch mit Freunden in Israel war.

(Endlich) in Dortmund angekommen, treffen wir unseren Papa. Mein Vater musste 21 Tage für sich selbst sorgen, eine lange Umarmung folgt.

Auf dem Weg nach Hause werden wir bei einer Polizei Geschwindigkeitskontrolle angehalten.
"Guten Abend, Führerschein und Fahrzeugschein bitte!"
"Hier, wir sind aber nicht zu schnell gefahren!"
"Sie sind nicht zu schnell gefahren!"
"Wieso halten Sie uns dann an?"
"Sie waren zu langsam!"

Eine wahre Geschichte.

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Diesen Eintrag schreibe ich gerade aus dem Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv.

Wir sitzen gerade hier und können uns nicht vorstellen, dass wir bereits 3 Wochen in Israel verbracht haben.
Es war eine schöne Zeit, die leider zu schnell vergangen ist.

Bereits Mitte der zweiten Woche dachten die ersten Teilnehmer an den traurigen Abschied, man tauschte Kontakte, versprach sich unbedingt wieder zu sehen.
In der zweiten Woche wurden schon richtige Freundschaften geschlossen, man brauchte ein bisschen Zeit um sich richtig kennen zu lernen.

Dann wurde es ernst. Die letzte Woche.
Bereits am vorletzten Tag wurde eine kleine Abschiedsparty in unserem Kurs gefeiert, da einige bereits in der Nacht fliegen mussten.

Der Rest verabschiedete sich am Donnerstag, allerdings sagten viele, wir sehen uns morgen beim G-ttesdienst, oder beim Dinner.

Dann traf man sich beim G-ttesdienst am Freitagabend, viele verabschiedeten sich hier, ein weiterer Rest safte, wie sehen uns morgen beim G-ttesdienst.

Am Samstag gab es einige G-ttesdienste, wie jeden Schabbat. Es gab Schacharit (Morgens), Mincha (Nachmittags), danach ein kleines Essen (Seuda Schlischit) und danach folgte noch das Abendgebet (Maariv) mit anschließender Hawdala (Zeremonie zur Trennung zwischen Schabbat und dem Rest der Woche.

Bei den meisten Gebeten waren die viele Freunde von uns dabei, allerdings verabschiedete sich bereits keiner mehr, es gibt ja noch Sonntags Gebete, außerdem kann man sich einfach in der Yeshiva treffen.

Und so geschah es, weil wir noch mit vielen sprechen wollten, kamen wir am Sonntag um 7:45 morgens in die Yeshiva und beteten gemeinsam, wir sprachen, allerdings wurden viele Gespräche immer weiter nach hinten verschoben, man sagte, wir treffen uns heute Nachmittag. Da man allerdings auch nicht mit allen Nachmittags sprechen konnte bildeten sich neue Termine, manche spät Abends in einem Café (Der Sonntag war ein Fastentag, deshalb konnte man erst seit Sonnenuntergang wieder essen. Hier gibts mehr dazu)

Andere Gespräche wurden einfach auf Montag verschoben, wir kamen am Morgen um 7:45 (die alte gewohnte Zeit für das Morgengebet) und sprachen mit Bekannten.

Immer mehr und mehr Freundschaften wurden geschlossen, nicht nur bei Facebook, auch in "real life".

Ein sinnvoller Text wird dieser Beitrag sicherlich nicht, von daher werde ich jetzt nicht erzählen, was ich neues gelernt habe, was ich mitnehmen konnte und was mir besonders gefallen hat.

Für eine "Analyse" der Reise sollte man darüber erst nach der Reise schreiben und nicht kurz vor dem Abflug.

Jetzt müssen wir zu unserem Gate C06 - unser Flug ist um 16:45.
Es war eine schöne Zeit.

Hier gibt es noch direkte Links zu einigen Fotoalben von mir aus Jerusalem:

Album 1
Album 2
Album 3
Album 4
Album 5
Album 6
Album 7
Album 8
Album 9
Album 10

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Unser Haus, in dem wir diese drei Wochen verbringen, befindet sich im Stadtteil Rehavia.
Dazu werde ich allerdings später mehr berichten.

Das besondere an unserem Haus ist, dass sofort auffällt, wenn man das Haus betritt ist: Es gibt keine Eingangstür!
Jeder kann in das Haus und befindet sich sofort im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses.

Vor der Haustür steht meistens mindestens ein Kinderwagen (wenn nicht zwei / bei Besuch drei) und ein alter, mit Kratzern und Beulen übersehener Volkswagen.

Im Haus gibt es ca. 12 Wohnungen, es gibt eine Arztpraxis, allerdings habe ich noch nie gesehen, dass jemand rein oder raus ging.

Die Bezierk ist gehört zu einer der besten von Jerusalem. Es ist zwischen dem Knesset (Parlament) und der Altstadt von Jerusalem, es ist ein sehr belebtes Eck und besonders viele englischsprachige Juden leben hier.
Nur wenige Minuten von uns wohnt Bibi Netanjahu (der ehem. Ministerpräsident und Außenminister Israels).
Geht man unsere Straße (in Richtung aus der Innenstadt) wenige Minuten, so kommt man zu einem kleinen Park aus dem man die Knesset sieht, besonders Nachts ist es ein unvergessliches Erlebnis!

Nun aber wieder zu unserem komischen Haus.

Nachdem man nun das Treppenhaus betreten hat, ohne durch eine Tür durchzugehen, befindet man sich im Treppenhaus, hier geht es auch schon weiter.

Die Wohnungen sind hier in zwei Kategorien geteilt:

1. Kategorie:  Wohnungen mit Nummern

2. Kategorie: Wohnungen mit Namensschildern

Doch als ob diese Mischung nicht genug wäre, die Wohnungsnummern haben eine komische Reihenfolge, neben Wohnung Nummer 9 ist Wohnung Nummer 12, Wohnung Nummer 8 ist zwei Stockwerke über Wohnung Nummer 9 usw. Es ist ein totales Chaos. BALAGAN

Manche Wohnungen gehören allerdings zu einer dritten Kategorie: Wohnungen ohne Namensschilder und ohne Nummern.

In einer solchen Wohnung wohnen wir. Es ist echt komisch. Bei den Briefkästen stehen nur Nummern, da wir allerdings nichmal wissen, welche Nummer wir haben können wir nicht einmal unsere "Post", das meiste davon ist Werbung, lesen.

Ein weiterer interessanter Aspekt sind unsere Nachbarn, die meisten sind orthodoxe Juden.                      Vor einigen Tagen konnten wir folgende Szene beobachten:

Eine Mutter stand mit ihrem Kind, an der Stelle, wo normalerweise die Eingangstür wäre, und spricht mit einer anderen Mutter mit Kind.

Die eine Mutter zu dem Kind: "Dani, say lechitraot (Tschüss) to Sami." 

Kinder werden Bilingual erzogen! Die meisten sprechen mit ihren Kindern auf englisch, sind aber selbst Israelis.

Irgendwo im Haus wohnt ein Rabbiner oder Kantor, jeden Freitag vor Schabbat singt / betet er.

Er hat eine tiefe Stimme, bei jedem möglichen Segenspruch den er singt, antwortet eine zweite Person aus dem Nachbarhaus "Amen".

Nach zirka einer viertel Stunde mischt sich eine dritte Person ein. Er schaut aus dem Fenster und schreit laut auf hebräisch, es ist wahrscheinlich gut, dass ich diesen Wortschatz nicht besitze.

Das einzige Wort, dass ich verstanden habe war "Scheket" (Schweig!).

Danach herrschte eine unglaubliche Stimme in unserem Haus.

Am Abend, als wir gemeinsam mit unseren Nachbarn ein kleines Schabbat-Dinner veranstalteten, erzählten wir uns gegenseitig die Geschichte, der Rabbiner / Kantor /Sänger könnte ruhig noch etwas länger singen.

Über die unzählbaren Kinderwagen, die im Haus herumstehen werde ich jetzt nicht erzählen, ich werde auch nicht erzählen, dass man jeden Tag immer einen neuen Kinderwagen im Treppenhaus findet und ich werde nicht erzählen, was in unserem Haus in der ersten Nacht los war - hier gibt es den Blogeintrag von mit zur ersten Nacht.

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Dsc08011Es ist unglaublich.
Würde eine deutscher Bürger Israe besuchen, (so nach dem Motto "Ordnung muss sein!"), so müsste man sofort einen Krankenwagen rufen.

Es gibt Ampeln und es gibt natürlich auf eine Beschilderung.
Doch, Ampeln und Schilder bringen nicht immer was.

Ein Auto, dass fast schon auseinanderfällt fährt durch eine 30 km/h Zone mit ca. 100 km/h.

Wenn man genau auf viele  Autos in Israel schaut, so findet man an vielen Ecken des Autos Dellen, Kratzer usw.

Etwas, was zum Autofahren in Israel einfach dazugehört ist das Hupen. Israelis lieben es die Hupe zu benutzen.

Bei jeder passenden Gelegenheit hupen die Autofahrer, sei es, dass es die Ampel gelb anzeigt und ein Auto hält wieso hält es, es ist nur gelb?

Ein weiterer Grund zum hupen ist, wenn ein Autofahrer sich an die Regeln hält. Es ist einfach nicht normal schnell über eine Straße zu fahren, man muss schneller fahren.

Aber es ist witzig, immerhin habe ich noch keinen echt schlimmen Autounfall hier gesehen, und irgendwie einigen sich die Fahrer mit ihrer Geheimsprache der Hupe.

(Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel keinen beleidigt habe.)

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Der
Begriff Schabbat hat in Israel eine ganz andere Bedeutung als in Deutschland.
Während die meisten Juden in Deutschland den Schabbat mit einenem
G-ttesdienst mit anschließendem Kiddusch in Verbindung setzen, ist in
Israel der Schabbat ein wichtiger Bestandteil der Woche.

Der erste Kontakt in dieser Woche mit dem Schabbat war bei uns am
Dienstag als uns eine der Referentinnen ein "Schabbat Schalom"
wünschte. Alle Zuhörer waren überrascht und fragten sie: "Warum
wünschen Sie uns jetzt schon Schabbat Schalom? Die Woche hat doch erst
angefangen. Die Rabbinerin antwortete: "Wir haben keinen gemeinsamen
Shiur mehr diese Woche, wir sehen uns erst am Sonntag wieder! Schabbat
Schalom!"

Doch als ob das nicht genug wäre. Bereits am nächsten Tag, Mittwoch,
wurde erneut der Schabbat angesprochen. Freunde fragten Freunde was sie
am nächsten Freitagabend oder Samstag vorhaben.
Manche waren schon von der ganzen Woche so erschöpft, dass sie dachten es wäre Donnerstag.

Denn am Donnerstag ist bereit aller höchste Zeit allen Freunden und
Bekannten ein "Schabbat Schalom" zu wünschen, denn für die meisten ist
der Donnerstag der letzte Arbeitstag in der Woche, natürlich ist für
Rabbiner und Kantoren der Schabbat auch ein "Arbeitstag", dennoch ein
besonderer.

Der Donnerstag ist nicht nur der letzte Arbeitstag für viele, es ist
auch der letzte Tag in der Woche in dem wir unsere Yeshiva-Kurse haben.
Alle die sich voneinander verabschieden wünschen sich ebenfalls ein "Schabbat Schalom". Es ist eine Art Pflicht.

Nun aber reicht es mir den Tagen vor Schabbat, der Countdown läuft.
Stellt euch vor es ist Freitag. Die meisten Läden schließen so gegen
Mittag, desshalb beeilen sich die meisten schon früh morgens in einen
Laden zu gehen und essen zu kaufen. Was ebenfalls typisch ist: Viele
gehen auf einen Shuk (Markt) und kaufen sich frische Nahrungsmittel. Es
ist echt etwas sehr besonderes.

Viele laufen durch die Stadt mit riesigen Einkaufstaschen mit viel leckerem Essen für Schabbat.

Wenige Minuten vor Schabbat hört man, besonders wenn man an einer ziemlich lebendigen Straße wohnt, dass es immer weniger Autos gibt.

Wenn man sich nun in Richtung von einer der Synagogen bewegt sieht man immer mehr und mehr Menschen, in verschiedene Synagogen gehen.
Das tolle ist, es gibt eine solch große Auswahl.

Fortsetzung folgt in Teil 2

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Die erste Woche im Schnelldurchlauf.

So, nachdem ich schon berichtet habe, wie wir nach Israel kamen und wie die erste Nacht hier war, möchte ich in dieser Notiz erzählen, wie die erste Woche verlaufen ist.

Am Montag kamen wir zur Yeshiva ziemlich schnell, wir wussten ja schon wo sie ist. Es war eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn, so gut wie keiner war da.
Wir trafen einen jüngeren Herr, der wie sich herausstellte auch bei uns in unserer Gruppe ist, er erklärte und freundlich wie der Ablauf ist und wo was stattfindet.
Mit der Zeit kamen immer mehr Leute und auch die Verwaltung öffnete endlich. Wir kamen und wir wurden herzlich empfangen. Empfangen hat uns Rabbi Gail Diamond, sie ist eine der Leiterinnen der Yeshiva, sie kannte sofort unsere Namen und zeigte ihre Freude über unsere Ankunft.
Wir wurden geben uns 2 Stühle zu nehmen und einfach sich hinzusetzen, in diesem Büro. Klingt natürlich normal, es sei denn es ist dieses Büro. Das Büro ist eine Art kleiner Keller, allerdings mit Fenstern und viel Zeugs. Es gibt kaum Platz irgendwo sich hinzusetzen ohne dabei jemand anderem den Weg zu versperren. Neben uns saß bereits eine, ebenfalls erst angekommene, Teilnehmerin, aus reinem Zufall heißt sie ebenfalls Tanya (wie meine Mutter).
Wir kriegen sofort unsere Mappen und Anweisungen was zu tun ist. Ein besonderer Teil des "Mini-Studiums" hier in der Konservativen Yeshiva ist der Ulpan (Hebräisch-Kurs). 3 einhalb Stunden täglich Ivrit, dazu passend bekommen wir ein kleines, nur 500 Seiten, Lernbuch.
Wie der Zufall es ergibt geben beide Tanyas und ich in den selben Kurs.
Im Raum angekommen werden wir herzlich von unserer neuen Lehrerin und den anderen "Mitschülern" empfangen.

Was man zu dieser "Summer-Session" sagen muss, diese Möglichkeit wird für Leiter von Programmen, Gemeinden, Synagogen (alles jüdischen) angeboten, normaler weise ist dieser Kurs für nur ab 18 Jährige gedacht, allerdings wurde für mich eine Ausnahme gemacht. Nachdem ich mehrere Empfehlungsschreiben bekommen habe und auch ein bisschen Kontakte ausgespielt wurden, wurde ich in das Programm von integriert. Ich darf überall Teilnehmen, und zähle mit meiner Mutter und einigen Anderen (das komische ist, die meisten sind in der selben Hebräisch-Gruppe wie ich) zu den, die ein Stipendium erhalten haben.

Da wir erst am Sonntag ankamen, und das Programm am Freitag startete, gab es bereits Unterricht, allerdings haben wir ihn verpasst und so steigen wir mitten drin in das Geschehen rein.

Es ist echt ein intensiver Hebräischunterricht. Bereits an unserem ersten Tag haben wir 20 Seiten geschafft. Überall sind neue Vokabeln und auch nicht zu vergessen neue Grammatikeinheiten.
Wir kriegen Hausaufgaben.

--- Damit ich jetzt in dieser eh schon zu langen Notiz nicht so viel über den Ulpan erzähle, wird es bald eine Notiz über den Ulpan an sich geben!!! ---

Nach dem Ulpan gibt es normalerweise eine Stunde Lunch-Break. Manchmal werden alle mit Stipendium versammelt und haben die Möglichkeit in kleinen Gruppen etwas zu diskutieren, sich besser kennen zu lernen und natürlich auch, was für einen Lunch halt eben typisch ist, zu essen.

Nach dem Lunch geht das Programm weiter. Jeden Tag gibt es verschiedene Kurse die mehrmals in der Woche geführt werden: Zum Beispiel gibt es: Analyse von Psalmen, Talmud (mündliche Tora), Midrasch, Tanach (schriftliche Tora + Propheten und Schriften wie Jona und der Wall...), Ausflüge in verschiedene Grünanlagen (darüber ebenfalls bald mehr), Synagogenbesuche, Philosophie, chasiddische Geschichten usw....

Es ist echt interessant, zumindest oft.
Jeder kann frei auswählen, wohin er an diesem Tag gehen möchte, es ist echt ein großes Angebot vorhanden, man kann immer zwischen 3 verschiedenen Vorlesungen entscheiden.

Es ist so, dass man mit vielen, mit denen man auch schon die ersten 3.5 Stunden am Tag verbringt auch den Rest des Tages verbringt. Man besucht die selben Vorlesungen am Nachmittag, man plaudert in den Pausen, man akzeptiert sich gegenseitig bei Facebook etc.

Nachdem man aus der Yeshiva nach Hause kommt ist man relativ total fertig. Man möchte eigentlich nur noch was essen und schlafen. Doch was man normalerweise macht ist genau das Gegenteil. Man geht und spaziert/erkundet die Stadt, trifft Freunde und macht Hausaufgaben vom Hebräischunterrricht (was auch nicht wenig ist).

Auch wenn es sich so anhört, dass es echt nicht leicht ist, in den Ferien so etwas zu machen; in Wahrheit ist es echt wirklich interessant, man trifft neue Freunde, lernt, lacht, genießt, erkundet und lernt (erneut).

Das wars, es geht bald weiter.

Fortsetzung folgt!

Die erste Nacht in Jerusalem

So nach meinem ersten Notiz über den Flug nach Israel möchte ich eine, hoffentlich, viel kürzere Notiz schreiben über die erste Nacht in dem Studio in Jerusalem.

Wie ich bereits in der anderen Notiz geschrieben habe sind wir ziemlich früh losgefahren, dem zu folge waren wir am Abend ziemlich müde. Wir hatten keine Kraft mehr, so legten wir hin um am nächsten morgen möglichst früh aufzustehen.

Es ist ziemlich heiß, deshalb schalten wir unsere Klimaanlage an und versuchen einzuschlafen.
Kurze Zeit vergeht und wir schlafen immer noch nicht, es ist einfach zu kalt.
Die Klimaanlage macht unser kleines Studio einfach viel zu schnell viel zu kalt.
Wir schalten es aus und denken, dass es einfach jetzt gut ist und dass wir schnell bei einer angenehmen Temperatur einzuschlafen. Wir versuchen es, allerdings ist es bereits in 2 Minuten so warm, dass es einfach unglaublich heiß!!!
Wir schalten die Klimaanlage wieder an, es wird wieder kalt, wir schalten sie aus und es wird wieder zu heiß.

Wir können einfach nicht einschlafen.
Ich laufen durch unser Studio, währenddessen meint meine Mutter, dass es nicht gut ist, was ich mache. Ich soll mich einfach hinlegen und mich beruhigen, früher oder später werde ich schon einschlafen. "Es ist normal, dass es sich für uns so anfühlt, dass es zu heiß ist, nach wenigen Tagen hier in Israel wird es schon normal sein." - So meine Mutter. Ich hoffe, dass es stimmt, allerdings traue ich dieser Aussage nicht. Irgendwann mal gerate ich in die Nähe zu unserer Tür zum Badezimmer. Ich merke, dass eine enorme Hitze aus dem Badezimmer ausgeht.
Ich werde misstrauisch und denke, dass es einfach komisch ist, dass aus einem solchen Raum eine solche Hitze ausgeht.
Neugierig wie ich bin schaue ich nach und sehe, bzw. ich spüre an meinem ganzen Körper, dass ungaublich heiß ist und dass irgendetwas hier im Raum eine enorme Hitze erzeugt.
Schnell finde ich die Quelle.
Ich bitte euch nicht zu lachen!!!

Diese Box über dem Klo, in dem normaler weise immer das Wasser zwischengelagert wird ist so heiß, dass man dort schon fast Spiegeleier machen kann.
Es ist echt so heiß. dass man einfach nicht länger als wenige Sekunden neben dem Klo stehen kann.

Es klingt zwar witzig, aber in dem Moment ist es nicht lustig, sondern einfach nur tragisch.

Das schlimmste ist, wir können nicht dagegen vorgehen.

Was tun? Naja, ich lege mich direkt unter die Klimaanlage und schlafe ein.
Ach ja, ich so gegen kurz vor 3 eingeschlafen.
Um 6 Uhr klingelt bereits unser Wecker. AUFSTEHEN!
Allerdings klappt es bei mir nicht. Ich zeige, noch halb schlafend, meiner Mutter wie man den Wecker ausschaltet und schlafe ein. Es ist sooo toll. Eigentlich wollten wir um 7:30 in der Yeshiva sein. Wir wussten damals noch nicht, wann alles anfängt.

Meine Mutter, die länger geschlafen hat als ich, steht auf und macht etwas, ich habe keine Ahnung, denn ich schlafe. Ich schlafe weitere 1:30 Stunden. Dann wird es für mich allerdings langsam aber sicher Zeit aufzustehen.
Ich bin total ausgeschlafen aufgestanden.

Fortsetzung folgt.

Ach ja.....
Am nächsten Tag trafen wir den Vermieter und er hat gesagt, dass es sich darum kümmern wurde, seit dem haben wir kein heißes Wasser im Badezimmer....und in der Dusche!!!